PAINTERS PARADISE
Mit dem Landsitz in West Sussex schenkten sich Anna und Rupert Jackson nicht nur ein wundervolles Zuhause. Sie schufen auch den perfekten Rahmen für Annas Gemälde.
Malerin Anna Jackson und ihr wundervoller Landsitz in der Grafschaft West Sussex.
Einen auf den ersten Blick ungewöhnlichen Tausch machten Rupert und Anna Jackson: Sie verkauften ihr Anwesen in den südfranzösischen Hügeln oberhalb von Saint-tropez, um zurück nach England zu ziehen. Ihnen schwebte ein historisches Landhaus maximal anderthalb Autostunden von London entfernt vor. Da ihre drei erwachsenen Söhne (Robert, 31, Jonathan, 29, und David, 25) oft übers Wochenende zu Besuch kommen, wurden mindestens fünf Schlafzimmer benötigt, außerdem ein oder zwei großzügige Repräsentationsräume für Einladungen und Feste, ein Arbeitszimmer für Robert und ein Atelier für Anna. Denn die Dame des Hauses ist als Malerin tätig. Kurzerhand wurde ein Immobilienmakler in West Sussex mit der Suche beauftragt – und schon wenig später der erste Besichtigungstermin vereinbart. „Wir hatten eigentlich gar nicht vor, ein so großes Objekt zu kaufen“, erinnert sich Rupert, „aber das Haus, das uns angeboten wurde, hatte einfach alles, was wir uns wünschten.“In dem 1668 als Farm erbauten Gebäude waren ursprünglich im Erdgeschoss die Stallungen für die Tiere untergebracht. Um 1730 erweiterte ein wohlhabender Kaufmann das rustikale Bauernhaus um einen repräsentativen Querflügel. Dieser Gebäudeteil diente unter anderem auch dazu, von den Räumlichkeiten einen besonders schönen Blick auf die idyllischen Sussex Downs zu genießen. „Es ging wohl darum, die Besucher zu beeindrucken“, vermutet Anna, „aber egal, aus welchem Motiv heraus dieser Flügel entstanden ist, er beschert uns heute ein weitläufiges Wohnzimmer, ein wunderschönes Esszimmer und eine großzügige Halle, von der ein geschreinertes Treppenhaus hinauf zu vier geräumigen Schlafzimmern führt.“
Die klassischen und symmetrischen Proportionen bilden einen interessanten Gegensatz zu den kleinteiligeren, heimeligeren Räumen des ursprünglichen Bauernhauses. Hier, im alten Teil, befinden sich außerdem historisches Balkenwerk und behagliche Kaminecken. „Wir entfernten einige abgehängte Decken und einen Korridor“, erzählt Anna. „Dafür opferten wir zwar ein Schlafzimmer, bekamen aber auf der anderen Seite eine Küche mit doppelter Raumhöhe und einem überbordenden Lichtangebot. Gleichzeitig brachen wir eine Mauer durch und schlugen den Essplatz der Küche zu – so entstand ein großer, komfortabler Familienbereich.
Hier verbringen wir die meisten Winterabende auf dem Sofa mit Pedro, unserem Cockerpoo. Im Sommer halten wir uns mehr im luftigen Wohnzimmer auf oder sind draußen und genießen die traumhafte Aussicht.“Die Jacksons konnten sich glücklich schätzen, viele Original-details vorzufinden: historische Holzböden, Holzläden und Holzpaneele, die die früheren Besitzer gut in Schuss gehalten hatten. „Sie mochten das Anwesen offensichtlich ebenso wie wir“, sagt Anna, „man fühlte diese Liebe schon beim Betreten der Diele. Das Haus vermittelte eine unbeschwerte Atmosphäre.“
Bereits in einem frühen Stadium kam Jenny Mort hinzu, eine Designerin aus der Umgebung, die die Jacksons bei der Gestaltung der Räume unterstützte. Als Künstlerin wusste Anna zwar genau, was sie wollte. „Aber Jenny wusste, wo all die Dinge zu finden waren – und das war das Entscheidende“, so Anna. Jenny hat ein Händchen für das Aufstöbern von ausgefallenen Stücken wie des Sofatischs, der aus einer dicken Glasplatte auf alten Steinsäulen besteht. Jenny und Anna waren nicht nur im Internet sondern auch in der Umgebung unterwegs. In einer Garage nahe Arundel fanden sie beispielsweise große, antike Spiegel. „Es liegt auf der Hand, dass weitläufige Räume nach beeindruckenden Keypieces verlangen, doch der Trick besteht darin, die richtigen Größen und Proportionen zu finden.“Zurückhaltende Farben unterstreichen das beruhigende Ambiente und schaffen den perfekten Hintergrund für Annas Gemälde, die sich zwanglos auf den Kaminsimsen präsentieren, bis sie einen passenden Platz an der Wand gefunden haben. „Dieses Haus ist auf jeden Fall ein Langzeitprojekt“, so Anna. „Und ganz gleich, wie lange es dauert, bis alles perfekt eingerichtet ist – ich genieße hier jeden Tag.“