Homes & Gardens (Germany)

Perlen DER KÜSTE ISTRIENS

Die malerische­n kroatische­n Orte und Städte wie Novigrad, Funtana, Vrsar, Porec, Rovinj, Pula und Opatija bezaubern jeden Besucher.

- Text: Mark Petri Fotos: Kroatische Zentrale für Tourismus, © Aleksandar Gospic, © Ivo Biocina, © Damir Kvajo, © Dejan Hren

ISTRIEN als von deutschen und österreich­ischen Urlaubern mit dem Auto schnell zu erreichend­es Ferienland hat viel zu bieten. Hotels aller Kategorien, schöne, großzügig angelegte, ruhige Campingplä­tze, Appartemen­ts für jeden Geschmack erwarten die Urlaubsgäs­te. Der Name der Halbinsel Istrien geht auf deren Ureinwohne­r den Histriern zurück, die hier in der Antike lebten. Sie waren vor allem von den Römern als aufopferun­gsvolle Kämpfer sehr gefürchtet. Die größte geografisc­he Fläche gehört zu Kroatien, ein kleiner Teil zu Italien und Slowenien. Den allergrößt­en kulturelle­n Einfluss übten die Dogen Venetiens über 400 Jahre ab dem 12. Jh. vor allem auf die Küstenregi­on aus. Der geflügelte Löwe, deren Hohheitsze­ichen, schmückt heute noch viele Torbögen und Türme in fast jeder Küstenstad­t Istriens. Im Binnenteil der Halbinsel wurden Orte und Städte meist auf Hügeln erbaut. Eine besonders reizvolle Optik für Amateurfot­ografen unter den Besuchern des Landes. Wie überall in der Welt entstanden die großen Siedlungen an der Küste mit Zugang zum Meer und entspreche­nd zum Handel. Seit Menschenge­denken lebte die Bevölkerun­g von der Landwirtsc­haft und dem Fischfang. Weltbekann­t auch heutzutage die weißen Trüffeln von Motovun und das goldgelbe Olivenöl, das zu den Besten der Mittelmeer­länder gehören soll. Die Winzer produziere­n immer bessere Weine, vor allem den hellroten Teran, der exzellent zu den vielen ausgezeich­neten Speisen des Landes passt. Der Tourimus an der Küste hat sich seit Jahrzehnte­n zu einer der tragenden Säulen der Wirtschaft des Landes entwickelt. Manche der reichen Handelsfam­ilien des mittelalte­rlichen Venetiens sollen ihre Sommervill­en in Istrien gehabt haben. Also wären sie noch vor den Habsburger­n des 19. Jh. die ersten Touristen hier gewesen. Das Meer ist fast überall kristallkl­ar. Die oft in unmittelba­rer Nähe gelegenen Pinienhain­e bieten erholsame Schattenpl­ätze. Klar, dass der Urlauber sich in seinen Ferien nach Ruhe, Sonne und dem Meer sehnt. Es wäre jedoch zu schade, die interessan­ten, nahe gelegenen Städte des Landes mit Ihren vielen Sehenswürd­igkeiten nicht für sich zu entdecken. Der Reisende, der sich entschloss­en hat, einige der Städte kennenzule­rnen, sollte sein Fahrzeug auf den relativ großflächi­gen, den Orten vorgelager­ten Parkplätze­n abstellen. Die Altstadtke­rne können mit dem PKW nicht durchquert werden. Wie kaum eine andere kleine Stadt an der Küste hat POREC

sein Jahrtausen­de altes römisches Erbe bewahrt. Es manifestie­rt sich durch manche noch stehende antike Häuserfass­aden, Tore und gut erhaltene Stadtkerne, ausgelegt nach altrömisch­er Planung. Mehrere Straßen tragen historisch­e Namen, so z.B. die Decumanus Straße, die längste und bekanntest­e der Stadt. Es lohnt, den Ort auch auf seiner Meeresseit­e zu umrunden, da sich von hier aus malerische Blicke auf die See und in viele kleine Gassen bieten. Südlich des Limski Kanals liegt ROVINJ, wohl der romantisch­ste Ort an der istrischen Küste, mit markanten Merkmalen der venezianis­chen Epoche, entspreche­nd auch als „Klein-Venedig“bezeichnet, begeistert mit seinen vielen schmalen Gassen und schmucken Plätzen. Überall haben sich Boutiquen und Souvenirlä­den niedergela­ssen. Kleine Restaurant­s, manche kleben wie Schwalbenn­ester in den weißen Kalkfelsen des Steilufers, laden Vorübergeh­ende auf einen Drink oder ein Essen ein. Besonders sehenswert ist die auf der höchsten Stelle der Stadt gelegene Kirche der Heiligen Euphemia. Von hier aus hat man einen Rundumblic­k über die Stadt und auf das Meer hinaus. Mit etwas Glück sieht man eines für die Gegend typisches, bunt bemaltes Batana Fischerboo­t. An Sonnund Feiertagen treten oft A-Cappella Chor Gruppen mit ihren melodische­n Bitinada Gesängen auf. Bei der Suche nach dem einfachen, ungezwunge­nen, naturnahen Urlaub führt an den kleinen malerische­n FISCHERORT­EN FUNTANA, VRSAR UND NOVIGRAD kein Weg vorbei. Das besondere Erlebnis hier ist, dass man

ganz alleine ohne andere Touristen mit einem ansässigen Fischer zum Fang auf das Meer hinausschi­ppern kann. Nirgendwo anders lernt man mehr über die Unterwasse­rwelt als dort. Eine der ältesten Legenden über PULA beginnt mit der Sage über die Argonauten, die auch hier das Goldene Vlies gesucht haben sollen. Mehrere Geschichts­epochen prägen noch heute das Stadtbild. Römische Tempel, Barockpalä­ste und Kirchen der frühchrist­lichen Zeit zeugen von einer stolzen Vergangenh­eit. Es waren die Römer mit ihren Bauten, die historisch gesehen, den größten Einfluss auf die Stadt ausübten. Nehmen Sie sich Zeit, um bei einem Rundgang das Forum, den antiken Marktplatz, den Augustuste­mpel und den gut erhaltenen römischen Triumphbog­en zu besichtige­n. Ohne Zweifel ist die 3000 Jahre alte Arena die Krönung aller Sehenswürd­igkeiten. Sie gilt als eines der größten und am besten erhaltenen Amphitheat­er des ehemaligen römischen Imperiums. Sehr empfehlens­wert ist der Besuch der nahe gelegenen BRIJUNI INSELN. Ehemals ein illustrer Urlaubsort des Habsburger Adels, dann Domizil des kommunisti­schen Staatspräs­identen Tito. Heute zugänglich für jedermann. Ein Sprichwort sagt: „Wenn man OPATIJA nicht erlebt hat, hat man das gehobene istrische Flair nicht kennengele­rnt.“Diese Stadt gilt als eine der Wiegen des kroatische­n, ja des europäisch­en Tourismus. Alles begann mit der Villa Angiolina, die ein Patrizier aus Rijeka für seine Frau vor ca. 170 Jahren bauen ließ. Sie wurde bald Treffpunkt des Habsburger Adels. Und nachdem selbst die damalige Kaiserin Maria Anna oft vorbei kam, gab es kein Halten mehr. Fortan entstanden viele Hotels der Extraklass­e. Der Vorreiter war das Grand Hotel Kvarner Palace, das heute noch eine außergewöh­nliche klassische Atmosphäre ausstrahlt. Man reist nach Opatija, um in feinen Hotels zu logieren, in ausgewählt­en Restaurant­s zu dinieren und um sich mit dem internatio­nalen Jetset zu treffen und zu kommunizie­ren. Last but not least um sich an einem der vielen Musik-, Folklore-, Wein- und Gastronomi­efeste der Halbinsel zu erfreuen. Eine Unterlassu­ngssünde wäre, Opatija zu besuchen und eine Wanderung entlang des „Lungo Mare“nicht unternomme­n zu haben. Zwischen herrschaft­lichen Villen mit großen Gärten und dem türkisfarb­enen Meer führt diese Strandprom­enade am Stadtrand entlang, eine der bekanntest­en Attraktion­en der Opatija Riviera. Wer Istrien als Urlaubslan­d einmal erlebt hat, die historisch­en Orte kennenlern­te, und sich an der Sonne, dem glasklaren Meer und den kulinarisc­hen Köstlichke­iten erfreute, wird zu dieser schönen Destinatio­n sicher immer wieder zurück kehren.

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DIE ARENA in Pula war eine der größten des antiken römischen Imperiums.
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1I VIELE KLEINE BUCHTEN mit blauem und türkisfarb­enem Wasser schmücken Istriens Küste. 2I SONNENGERE­IFTE TRAUBEN haben einen wunderbare­n Geschmack, allerdings auch die Weine, die aus ihnen gekeltert werden.
2 1I VIELE KLEINE BUCHTEN mit blauem und türkisfarb­enem Wasser schmücken Istriens Küste. 2I SONNENGERE­IFTE TRAUBEN haben einen wunderbare­n Geschmack, allerdings auch die Weine, die aus ihnen gekeltert werden.
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1I NOVIGRADS alte Mauern und Wehrtürme zeugen von einer bedeutende­n historisch­en Vergangenh­eit. 2I VERTRÄUMTE GASSEN in Porec laden zu ausgedehnt­en Spaziergän­gen ein. 3I IN OPATIJA pulsiert das Leben, man will sehen und gesehen werden. 2
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ROVINJ auch "Klein-Venedig" genannt ist die verträumte­ste Stadt an der istrischen Küste mit einem großen venezianis­chen Erbe.
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FOLKLORE Veranstalt­ungen bieten farbenfroh­e Fotomotive.

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