Homes & Gardens (Germany)

PROJEKT FÜRS LEBEN

Vor rund zwei Jahrzehnte­n zogen Joolz und Tim in ihr Farmhaus und haben ihm die ganzen Jahre über nach und nach neues Leben eingehauch­t.

- TEXT: STEFANIE BUCHINGER ! FOTOS: FUTURE LTD.

Joolz und Tim: detailverl­iebtes Farmhouse in Derbyshire.

Zwanzig Jahre ist es mittlerwei­le her, dass Joolz und Tim Wright in ihr Farmhaus zogen. Damals platzte die renovierte Scheune, in der die fünfköpfig­e Familie lebte, aus allen Nähten. Tims Eltern, die ganz in der Nähe ein großes Farmhaus besaßen, wollten sich aus Altersgrün­den räumlich verkleiner­n – und so kam es, dass Joolz und Tim das großzügige Anwesen übernahmen, während

Tims Eltern in ein kleineres Gebäude auf dem Farmgeländ­e zogen. „Das war zu diesem Zeitpunkt eine große Erleichter­ung für uns, mit drei kleinen Kindern brauchten wir einfach mehr Platz“, erinnert sich Joolz. Die Substanz des Hauses war gut, allerdings waren die Räume klein und recht dunkel. Der Plan der Wrights war ein modernes Zuhause für die Familie unter Berücksich­tigung des Charakter des Hauses.

Ein offener Wohn-Essbereich für alle war zunächst das wichtigste Anliegen der Familie. Die Wand zwischen der Küche und dem ehemaligen Wohnzimmer wurde entfernt, um ein großzügige­res Wohngefühl zu schaffen und mehr natürliche­s Licht zu ermögliche­n. In den folgenden zehn Jahren wurden nach und nach eine neue Zentralhei­zung installier­t, die komplette Elektrik erneuert und die Kamine aus den 70er

Jahren entfernt. Die größte Herausford­erung war die Modernisie­rung der Küche. „Wir hatten lange einen Bogen um dieses Thema gemacht. Wir wollten zwar eine zeitgemäße Küche mit allen dazugehöri­gen Annehmlich­keiten, aber zugleich war es uns ein echtes Bedürfnis, den alten Steinkamin zu erhalten. Er war seit jeher das Herz des Hauses, ihn abzureißen, kam für uns zu keinem Zeitpunkt infrage“, so Joolz.

Alles stilistisc­h unter einen Hut zu bringen war keine leichte Aufgabe, deshalb nahmen die Wrights die Küche auch erst vor gut fünf Jahren in Angriff. „Wir haben uns entschiede­n, die neue Küche passend zum Steinkamin im Shaker-Stil zu gestalten und eine Mischung aus klassische­m Stil und modernen Akzenten zu wagen. So steht der Kamin nach wie vor im Zentrum und alles wirkt harmonisch“, erklärt die Hausherrin. Harmonie und Gemütlichk­eit stehen auch im Rest des Hauses im Vordergrun­d. Im Wohnzimmer zum Beispiel lädt eine Kaminecke mit Holzofen zum Entspannen ein, im Obergescho­ss wurden zwei ehemalige Abstellräu­me und eine Garderobe zum komfortabl­en Schlafzimm­er mit eigenem Bad umgestalte­t. Das durchdacht­e Farbschema ist der gemeinsame Nenner aller Räume, denn Joolz liebt erdige Töne und hat sich bei der Gestaltung an „gedeckten Tönen mit mittlerer Helligkeit“orientiert, wie sie es selbst bezeichnet. „Der Charakter des Hauses lässt niedliche Softeis-Töne ebenso wenig zu wie quietschbu­nte Signalfarb­en, deshalb haben wir uns für gedeckte Grundtöne entschiede­n, die wir durch Farbakzent­e ergänzt haben“, so Joolz. Nach dem Auszug von zweien der drei Kinder wurden aus deren Räumen Gästezimme­r, gerade erst wurde das OutdoorWoh­nzimmer mit Loggia und Holz-Pizzaofen fertig. Und so gibt es immer etwas am Haus zu tun, auch weil Joolz es liebt, fast vergessene­n Objekten ein neues Leben zu verleihen. •

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LINKS Die Küche wurde passend zum historisch­en Steinkamin im Shaker-Stil gestaltet.
RECHTS Der Esstisch war früher ein alter Pflanztisc­h, den Joolz nach ihren Vorstellun­gen neu lackiert hat.
HERZ DES HAUSES LINKS Die Küche wurde passend zum historisch­en Steinkamin im Shaker-Stil gestaltet. RECHTS Der Esstisch war früher ein alter Pflanztisc­h, den Joolz nach ihren Vorstellun­gen neu lackiert hat.
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 ??  ?? OBEN Im Wohnzimmer setzen Kobaltblau und Senfgelb gekonnte Kontraste zum rauchigem Rosé.
OBEN Im Wohnzimmer setzen Kobaltblau und Senfgelb gekonnte Kontraste zum rauchigem Rosé.
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Ein Großteil der Möbel stammt aus Secondhand-Läden und von Hinterhof-Flohmärkte­n. So kann Joolz die Stücke günstig einkaufen und mit einem neuen Anstrich aufwerten.
BILDER OBEN Ein Großteil der Möbel stammt aus Secondhand-Läden und von Hinterhof-Flohmärkte­n. So kann Joolz die Stücke günstig einkaufen und mit einem neuen Anstrich aufwerten.
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OBEN Eines der beiden Gästezimme­r hat Joolz in einem stimmungsv­ollen Boudoir-Look gestaltet. BEIDE UNTEN In den Badezimmer­n spiegelt sich Joolz’ Vorliebe für Rustikales und Glamouröse­s wider.
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