DIE IRGENDWOARKADEN IM PALAIS VERWECHSELBAR
Anschnallen, bitte! Hier lernen Sie Immobilienbranding in 90 Sekunden mit zahlreichen Best-Practice-Beispielen, übersichtlich geordnet in Kategorien. Anleitung: Bitte einfach Anfang und Ende der (tatsächlich existierenden) Namen wahllos aneinanderreihen, ein paar komische Zeichen dazu und alles grundlos groß oder klein schreiben und – voilà – Ihre Bullshit-Marke ist fertig.
Wollen Sie zum Beispiel etwas mondän Anmutendes? Da hätten wir: The Charleston, Marco Polo Tower, The Monaco, Plaza Pasing, Beautique Apartments, Casa Blanca, Das Weiße Haus, Grand Regent Tower, A Space, The One, Das Caracciola, The Mile, The Landmark …
Oder ein paar niedliche Vornamen, da geht einem doch das Herz auf: Josefine, Josephine, Jost, Finni, Josef, Joe’s und inklusive Abwandlungen alle weiteren wie Marie Louise, Lorenz und Leonie, Frederica, Frida, Vinzent sowie alle andere Kindernamen, die gerade auf den Garderobenkärtchen im Bobo-Kindergarten stehen.
Nein, Sie wollen ordentlich dick Miete verlangen, da muss der Immobilienname schon was hermachen. Setzen Sie auf historische Assoziationen, ein bissl Nostalgie schadet nie. Hofquartier, Palaisquartier, Viva Theresia, Maison Viktoria, Quartier 1907, Palais Elisabeth, Glockengut, Kaiserhof …
Variante hemdsärmelig oder visionär: Die Macherei, WoHo, Viva, Vitopia, Morrow, tbc.
Verklärt: Wohnen am Waldsee, Am Paradies, Stadthäuser am Park, Stadtgarten, Park Carré, green living, linden-park etc. Das Ganze ist auch in Retro-Variante zu finden: Parkstadt Karlshorst, Neue Freiheit, C3-ComConCenter, Brick and Brain.
Oder einfach irgendetwas komplett Verwirrendes: „Friede, Freude, Friedrichshain“, Kwartier, Eos nox, F40 L|I|V|I|N|G, Hurry up, Marc!, „52° 25' 32" N / 13° 34' 34" O“
Schluss damit. Sie finden, wenn man das so in einer Wurscht liest, klingt eins wie das andere und manche ziemlich lächerlich? Ich glaube, Sie haben recht.
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