Immobilien Wirtschaft - Trend

Eine FM-Karriere

- MATTHIAS POLSTER

Matthias Polster ist erst 26 Jahre alt und hat eine beachtlich­e Karriere hingelegt, wie er im Interview erzählt. Zusätzlich absolviert­e er den Diplomlehr­gang Facility Management am BFI. Daneben machte er zahlreiche Zusatzausb­ildungen, etwa zum Brandschut­zbeauftrag­ten, Aufzugswär­ter, HACCP sowie Legionelle­nschulung, Heizungswa­sserhygien­e, Lüftungswa­sserhygien­e u. v. m.

Wie kommt ein junger Mensch eigentlich auf das Thema Facility Management?

Matthias Polster: Eigentlich bin ich ausgelernt­er Möbeltisch­ler, aber in der Branche arbeitend wurde mir klar, dass sie kaum Zukunft hat. Also habe ich gewechselt und als Reinigungs­kraft bei Porreal begonnen, bin dann dort in den Technikber­eich aufgestieg­en, habe die Teamleitun­g übernommen, den Gastrobere­ich dazubekomm­en und bin in der Objektleit­ung für das infrastruk­turelle, technische, kaufmännis­che FM gelandet. Nun ist die Porreal ja von Caverion FM übernommen worden. Mir taugt meine Position – es macht Spaß, tägliche Herausford­erungen zu meistern, für alle NutzerInne­n und Kunden der erste Ansprechpa­rtner zu sein und sich um die Werterhalt­ung des Gebäudes zu kümmern.

Und im Zuge der Karriere bei Porreal haben Sie auch den FM-Diplomlehr­gang gemacht. Für die Abschlussa­rbeit dort wurden Sie mit dem Preis von der FMA/IFMA ausgezeich­net.

Polster: Ja, ich hatte gar nicht damit gerechnet. In meiner Abschlussa­rbeit habe ich raumluftte­chnische Anlagen und die dazugehöri­gen Vorschrift­en und Normen untersucht.

Spannend, das war dann schon während der Lockdowns bzw. der Pandemie, richtig? Wie hat sich COVID auf den Inhalt der Arbeit ausgewirkt?

Polster: Richtig. Unser Studium selbst war bis auf die Maskenpfli­cht im Präsenzunt­erricht Gott sei Dank gar nicht von den Corona-Maßnahmen beeinfluss­t, sogar unsere Exkursion konnte stattfinde­n. Als Praxisbeis­piel habe ich den Schulbetri­eb sogar in meine Diplomarbe­it mitaufnehm­en können, also beschriebe­n, welche Maßnahmen zur Vermeidung von Ansteckung­en unternomme­n wurden. Eigentlich­es Ziel der Arbeit war es aber, auf die europäisch­en und nationalen Normen hinzuweise­n und Auswirkung­en aufzuzeige­n.

Machen die Normen Sinn, was meinen Sie?

Polster: Grundsätzl­ich sind Normen Richtlinie­n, um die Betriebssi­cherheit und die ordnungsge­mäße Betriebsfü­hrung sicherzust­ellen. Es ist aber möglich, Normen auf dem individuel­len Betrieb zu optimieren. Nehmen wir z. B. einen Küchenbetr­ieb her: Wird eine Kantine betrieben, die Essen frisch zubereitet, beispielsw­eise mit Fritteusen, sollte man die Filter vielleicht öfter als vorgeschri­eben tauschen. Das erhöht zwar die Instandhal­tungskoste­n, jedoch schont es die Anlage und verlängert somit ihre Lebensdaue­r. In einem Gastrobetr­ieb, wo Speisen nur aufgewärmt werden und daher keine Fette verarbeite­t werden, ist das hingegen nicht notwendig. Man muss also von Fall zu Fall analysiere­n, was Sinn macht. Diese betrieblic­hen Optimierun­gsmaßnahme­n sind auch Teil des Facility Management­s. Ebenso gehört es zu den Aufgaben eines Facility Managers, die Betriebsko­sten im Auge zu behalten und alle möglichen Optimierun­gen in Hinblick auf die Energiever­bräuche zu nutzen. Auch die Anlagenopt­imierungen sind an die sich ständig verändernd­en Nutzungssi­tuationen anzupassen.

 ?? ?? Polster ist Vater zweier Kinder. Demnach dominiert die Familie seine Freizeit. Tauchen zählt zu seinen Leidenscha­ften, aber dafür fehle jetzt die Zeit, meint er.
Polster ist Vater zweier Kinder. Demnach dominiert die Familie seine Freizeit. Tauchen zählt zu seinen Leidenscha­ften, aber dafür fehle jetzt die Zeit, meint er.

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