POLITISCHE STIMMUNG
Der Auftakt der Börsenwoche galt als erste Prüfung dafür, ob dieAussicht auf eine Milliardenspritze für Spaniens Banken das Vertrauen stärkt. Doch der Test ging wenig erfreulich aus. Die Aktienkurse erholten sich nur kurz und die Zinsen auf dem Geldmarkt blieben für das Krisenland horrend hoch. Dies nährte Befürchtungen, dass auch der 100-Milliarden-Kredit, den der Euro-Rettungsfonds zugesagt hatte, den Zinsdruck nicht wesentlich verbessern werde. Denn die Sorgen kehrten rasch zurück: Wiewerden die griechischen Wahlen amWochenende ausgehen? Und: Ist Italien oder Zypern das nächste Land, das Hilfe braucht?
Für langfristige Anleihen verlangen Investoren weiterhin 6,5 Prozent Zinsen von Spanien, womit für das überschuldete Land die Aufnahme dringend benötigter Kredite auf Dauer unbezahlbar wird. Die EU-Kommission forderte Spanien derweil auf, den offiziellen Hilfsantrag „schnell“zu stellen, um die Unsicherheit zu beenden. Bisher gibt es nur eine Absichtserklärung zwischen der Euro-Gruppe und der Regierung in Madrid.
„Was ist das doch für eine
zufolge geht die Popularität des Premiers Mariano Rajoy, der seit sechs Monaten imAmt ist, langsam, aber sicher zurück.
mit der er Ende 2011 an die Macht kam, ist bereits weggeschmolzen. Damit steuert Rajoy auf die gleiche schmerzhafte Erfahrung zu, die man bereits in anderen Krisenländern machte. Überall dort, wo europäische Rettungsaktionen fällig wurden, gingen im Laufe der Zeit auch die Regierungen unter.
Glaubwürdigkeit ist erheblich angekratzt, nachdem er seinem Volk erst vor Kurzemversprochen hatte: „Die Banken brauchen keine Rettungsaktion.“