Derkaternach der Rettung
Eu-milliarden für Spaniens Banken sorgen für kurze Erleichterung. Die Finanzmärkte sehen aber noch Gefahr: Wie geht die Griechen-wahl aus? Und ist Italien oder Zypern als Nächstes dran?
RALPH SCHULZE, MADRID schlechte Zeit!“, rief Spaniens König Juan Carlos aus, als er am Montag dem neuen Chef der spanischen Zentralbank zum Amt gratulierte. Luis Maria Linde soll die Sanierung des Bankensektors überwachen und dafür sorgen, dass die Hilfen ordnungsgemäß verwendet und damit verbundene Auflagen beachtet werden.
Welche Auflagen dem Bankensektor konkret gemacht werden, ist noch unklar und wird wohl erst nach Eintreffen des Rettungsantrags verkündet werden. Doch EU-Wettbewerbskommissar Joaquin Almunia stellte bereits klar, dass die „Troika“aus EU-Kommission, Zentralbank und Weltwährungsfonds die Sanierung der Finanzinstitute streng kontrollieren werde. „Der Geber stellt Bedingungen und will wissen, was mit seinem Geld geschieht.“Dazuwerden vermutlich Zwangsfusionen, eine Kappung der Vorstandsgehälter sowie Dividenden und eine transparente Buchhaltung gehören.
Die EU-Kommission ließ zudem durchblicken, dass auch der formelle Hilfsempfänger Spanien, der den Notkredit an die Banken weiterleiten soll, hundertprozentig alle bisher schon gemachten Reformauflagen erfüllen müsse. Deutschlands FinanzministerWolfgang Schäuble erklärte, dass in dem Falle, dass die Banken den Kredit nicht zurückzahlen könnten, „Spanien dafür haftet“. Spanien leidet unter hohen Haushaltsschulden und ist daher für die Bankenrettung auf Hilfe angewiesen.