Herzleiden und Krebs
Die Volkskrankheiten waren 2011 Ursache für sieben von zehn Todesfällen in Österreich. Selbstmord steht hinter jedem vierten Todesfall bei Männern unter 40 Jahren.
Herz- und Kreislauf-Erkrankungen sind die mit Abstand häufigstenTodesursachen der Österreicher. 42,3 Prozent der imVorjahrVerstorbenen erlagen einer Erkrankung des Herz-Kreislauf-Systems. An zweiter Stelle folgtKrebs mit 26, 1 Prozent. Sieben von zehn Todesfällen entfielen 2011 also auf diese beiden „Volkskrankheiten“.
Die neueste Auswertung der Statistik Austria zeigt auch, dass die Sterblichkeitsrate in den letzzid ten zehn Jahrenum14 Prozent gesunken ist. Dies sei darauf zurückzuführen, dass eben bei Patienten mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen die Überlebenschance stetig steigt. Je älter man wird, desto größer ist aber die Wahrscheinlichkeit, erst wieder an der Todesursache Nummer eins zu sterben.
Krebs trifft die Jüngeren
Zwischen dem 40. und 70. Lebensjahr ist es jedoch der Krebs, der die meisten Österreicher aus dem Leben reißt. Lungen- und Bauchspeicheldrüsenkrebs sind dabei am häufigsten, bei den Frauen zählt der Brustkrebs dazu. Krankheiten der Verdauungsorgane tragen in dieser Altersgruppe ebenso relativ häufig zum Tod bei. Nur zwei Prozent aller Verstorbenen waren jünger als 40 Jahre. Dabei stehen Unfälle und Selbstmorde an der Spitze der Ursachen. Bei Männern zwischen 20 und 40 Jahren war Sui- sogar für ein Viertel aller Todesfälle ursächlich.
Auch 281 Säuglinge und 92 Kinder von ein bis unter zehn Jahren listet die Statistik 2011 unter den Todesfällen auf. Während bei acht von zehn verstorbenen Babys Geburtskomplikationen und angeborene Fehlbildungen zum Tod führten, zählten bei den Kindern unter anderem auch Krebs und Unfälle zu den häufigen Todesursachen.
Was ein Blick in die Statistik noch zeigt: „Bis dass der Tod euch scheidet“– diese Gelöbnisformel wurde für 165 Ehepaare bereits in weniger als einem Jahr nach der Hochzeit zur traurigen Realität, weil ein Partner verstarb. Knapp 40.000 Menschen starben in einem Spital, etwa halb so viele in den eigenen vier Wänden. Im Dezember und Jänner starbendie meisten Menschen, im Juni und September die wenigsten. WILFRIED ROMBOLD