Schwermetall undfeuerwerk
Nova Rock endete mit Metallica. Bilanz einer gelungenen Party.
Zwischendurch hat der grantigeWettergott ja auf das Festivalvolk hinuntergespuckt, sich am Ende aber doch als Rockfan geoutet. Die dunklen Wolken, die sich Sonntagnacht bedrohlich über der „Blue Stage“zusammengebraut hatten, hielten dicht, und so konnten die Schwermetallfabrikanten von Metallica um Punkt 23.15 Uhr mit dem Intro aus „Spiel mir das Lied vom Tod“ihr bombastisches Programm in die kühle, aber trockene Nacht rattern. Im Mittelpunkt der höllisch guten Show stand das vor 20 Jahren erschienene „Black Album“, das die vor Kraft und Spielfreude strotzenden Haudegen zur Gänze spielten – und zwar von rückwärts nach vorne. Sinn der Übung: Megahits wie „Enter Sandman“und „Sad ButTrue“, auf dem Album die ersten Songs, bildeten so die Höhepunkte des Abends. „Are You Tired?“, brüllte Sänger James Hatfield in die Masse. Und gab gleich die Antwort: „Keine Chance! Wir saugen den letzten Rest von Energie aus euch raus!“Gesagt, getan: Begleitet von der Zugabe „One“und einem pyrotechnischen Kraftakt taumelten die Zuschauer müde, aber glücklich ins Finale von Nova Rock 2012.
Noch aufgefallen: die US-Trash-Metal-Band Slayer mit ihren Songs über Satan, Mörder und Krieg. Laut, hart, kompromisslos. Dass die Mischung ausMetal und Oper keine gute Idee ist, haben zuvor Nightwish bewiesen. Auf der „Abschalten jetzt“-Bühne hat hingegen die Grazer Band Stereoface eindrucksvoll demonstriert, dass es auf demWeg nach oben dreierlei bedarf: guter Songs, guter Musiker und einer vitalen Show. Alle Zutaten sind bei den jungen Leuten reichlich vorhanden.
Ende gut, alles gut: 2400 Menschen wurden an den drei Tagen verarztet, die meisten konnte aber gleich wieder auf das Gelände zurück. Und die von Leiharbeitern gestohlene Limp-Bizkit-Gitarre ist auch wieder aufgetaucht. BERND MELICHAR
NICKELSDORF.