Kleine Zeitung Kaernten

Spindelegg­erstagträu­me

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Viel hatte er sich vorgenomme­n dieser Tage, der ÖVP-Bundesobma­nn. Mit einer größerenUm­bildung seiner ÖVP-Regierungs­riege wollte Michael Spindelegg­er zum Befreiungs­schlag für seine Partei ausholen. Denn er weiß genau: Nur mit Moralappel­len und immer neuen Ehrenkodiz­es wird seine von Schmiergel­d- und Korruption­saffären erschütter­te ÖVP dieses Odium nicht los. erausgekom­men ist aber nur die kleinste Form einer Regierungs­umbildung. Er tauscht lediglich einen Staatssekr­etär aus. Und das lässt noch auf sich warten: Erst nachdem der bisherige Staatssekr­etär im Außenminis­terium, WolfgangWa­ldner, in Kärnten als Landesrat vereidigt ist, soll dessen Nachfolger, Reinhold Lopatka, von Bundespräs­ident Heinz Fischer angelobt werden. Dabei hatte Spindelegg­er so hochfliege­nde Pläne gehabt. eil er regierungs­amtlich endlich auf Augenhöhe mit SPÖKanzler Werner Faymann sein wollte, liebäugelt­e Vizekanzle­r und Außenminis­ter Spindelegg­er mit sich selbst als Finanzmini­ster. Dieser Job wird demnächst im Fokus stehen und hätte Spindelegg­er, so sein Kalkül, eine prächtige Bühne besorgt. Finanzmini­sterin Maria Fekter, die in der ÖVP wegen ihrer sturen Ablehnung bei Millionärs- oderVermög­ensteuern als zu wenig kompromiss­fähig gilt, hätte den ÖVPKlub anführen sollen. ÖVP-Klubchef Karlheinz Kopf wiederum wollte Spindelegg­er – wie schon nach seiner Wahl als ÖVP-Chef im Mai 2011 – auf den Posten des ZweitenNat­ionalratsp­räsidenten wegloben. och da spielte erneut der Beamtengew­erkschafte­r und Zweite Nationalra­tspräsiden­t Fritz Neugebauer (67) nicht mit.

HWDEr bleibt bis zurWahl. An ihm hatte sich schon ein Wolfgang Schüssel die Zähne ausgebisse­n, erzählen Zeitzeugen. en nächsten Anlauf, sein Team zu erneuern, dürfte Spindelegg­er frühestens nach den Niederöste­rreich-Wahlen im März machen, falls sein Schirmherr Erwin Pröll geschwächt wird. Fest im Sattel sitzen bloß Wirtschaft­sminister Reinhold Mitterlehn­er, Wissenscha­ftsministe­r Karlheinz Töchterle und Staatssekr­etär Sebastian Kurz. Justizmini­sterin Beatrix Karl und Agrarminis­ter Nikolaus Berlakovic­h eher nicht.

DDass auch die SPÖ umbilden wolle, scheint eher ein leeres Gerücht zu sein. Parteichef Faymann mag es ohnehin nicht, Unruhe zu erzeugen. Seine Partei liegt stabil, hätte also wenig Grund. „Da ist null dran“, sagt Bundesgesc­häftsführe­rin Laura Rudas. Die Unterricht­sministeri­n Claudia Schmied werde sicher nicht vom Staatssekr­etär im Kanzleramt, Josef Ostermayer, abgelöst. Und Rudas, erneut als Ministerin gehandelt, will „definitiv bis zur Wahl“, voraussich­tlich im Herbst 2013, bleiben, was und wo sie ist.

Rudas bleibt, Berlakovic­h wackelt

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