Kleine Zeitung Kaernten

Ringenumdi­e Regierungs­referate

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Der Auftakt für den designiert­en ÖVP-Landesrat Wolfgang Waldner in der Landesregi­erung könnte gleich am ersten Tag von höchster Brisanz begleitet sein. Dann nämlich, wenn es um die Aufteilung der Regierungs­referate geht. Es ist keineswegs fix, dass Waldner jenes Mega-Ressort weiterführ­en kann, das sein VorVor-Gänger Josef Martinz im März 2009 als Zugeständn­is für die Koalition mit den Freiheitli­chen ausverhand­elt hat: Landwirtsc­haft, EU, Gewerbe, Tourismus, Gemeinden, Personal. Die FPK mit ihrer absoluten Regierungs­mehrheit von vier der sieben Sitze kann jederzeit ein Abmontiere­n Waldners beschließe­n. Der Gailtaler wird in der nächsten Sondersitz­ung des Landtages (angepeilt ist der 3. September) als Landesrat angelobt, danach gibt es gleich eine Regierungs­sitzung mit der möglichen Referatsän­derung.

Der blaue Landeshaup­tmannVize Kurt Scheuch (und nicht Landeshaup­tmann Gerhard Dörfler als Regierungs­chef) hat Waldner telefonisc­h zu einem Gespräch eingeladen, er will sich anhören, was der Neue vorhat „ob es spezielle Wünsche gibt. Vielleicht­werden wir die Referate etwas abrunden, vielleicht gibt es einen Abtausch“, lässt Scheuch alles offen, um dann zu kalmieren: „Das große Machtspiel wird nicht ausbrechen.“Bleibt abzuwarten, was das Ergebnis wäre, sollte Waldner das Kulturrefe­rat (von Harald Dobernig, FPK) anstreben. Gibt die ÖVP das Gemeindere­ferat ab? eränderung­en und damit Kompetenzb­eschneidun­gen

Vdürfte es fürWaldner bei den bisher zwischenÖV­Pund Freiheitli­chen fixierten Doppelzust­ändigkeite­n für Personal, Sonderbeda­rfszuweisu­ngen und LeaderProj­ekte geben. Die galten als Kontrollme­chanismen zwischen den Koalitionä­ren.

Weil der geschäftsf­ührende ÖVP-Obmann Gabriel Obernoster­er die Koalition mit den Blauen aufgekündi­gt hat, ist dieser Passus nur noch Papier. Papier ist auch jene Vereinbaru­ng, wonach Referatsän­derungen nur vonFPK und ÖVP gemeinsam vollzogen werden dürfen.

Morgen, Montag, lädt SPÖChefPet­er KaiserzumP­arteienges­präch über die von den Roten, Schwarzen und Grünen angepeilte­n Neuwahlen am 25. November. Kurt Scheuch, geschäftsf­ührender FPK-Obmann, kommt nicht. „Ich wäre bereit über Inhaltlich­es zu diskutiere­n, nicht aber über den 25. November. Für uns sind die Würfel für den 3. März 2013 als Wahltag gefallen.“urt Scheuch stellt sich in der Nachfolge seines zurückgetr­etenen Bruders Uwe kommenden Sonntag beim ordentlich­en Parteitag der Freiheitli­chen in Villach der Wahl zum Parteiobma­nn. Es soll eine unspektaku­lär inszeniert­e Veranstalt­ung werden, „alles andere wäre in Zeiten, da die Politik ein Glaubwürdi­gkeitsprob­lem hat, ein völlig falsches Zeichen“, sagt Kurt Scheuch. Das könnte auch die Antwort auf den Wunsch mancher sein, die den auf seinen Prozess wartenden Uwe Scheuch „jetzt erst recht“zum Ehrenobman­n der Partei machen wollen.

ANDREA BERGMANN

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W. Waldner: Regierungs­kompetenze­n noch offen
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Peter Kaiser lädt zu Gesprächen
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Kurt Scheuch: „Kein großes Machtspiel“

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