„König der Verlierer“fordert den König
Donald Young fasste 17 Auftakt-pleiten in Folge aus. Bei den US Open geht’s gegen Federer.
NEW YORK.
Keine Frage, in den nächsten zweiWochen wird sich im New Yorker Stadtteil Queens wieder vieles um eine bestimmte Person drehen, nämlich um Roger Federer. Der Tennis-König schlägt alsNummereins derWelt in das letzte Grand-Slam-Turnier des Jahres auf und schickt sich an, in Abwesenheit seines langjährigen (und derzeit verletzten) Erzrivalen Rafael Nadal seinen 18. Major-Titel (es wäre sein sechster im „Big Apple“, den letzten hamsterte er 2008) zu erobern.
Schon auf den ersten Auftritt des Schweizers darfman gespannt sein – und zwar wegen seines Herausforderers. Der trägt den Namen Donald Young (ATPNr. 80) und wird seit geraumer Zeit von seinen Tour-Kollegen nicht gerade schmeichelnd als „König der Verlierer“gehänselt. Der Hintergrund: Young, der sich 2005 mit 16 Jahren und fünf Monaten zur jüngstenNummer eins der Junioren-Weltrangliste gekrönt hatte, wurde in den USA bereits als der langersehnte Nachfolger eines Pete Sampras oder Andre Agassi gefeiert. Doch der Afroamerikaner aus Chicago konnte die hohen Erwartungen bis dato nicht erfüllen. Zumindest bis zu den letztjährigen US Open – denn da stürmte der 23-Jährige bis ins Achtelfinale und zog wenig später in Bangkok gar in sein erstes Tour-Finale ein.
Doch die US-Tennis-Fans hatten sich zu früh gefreut. Denn nach seiner heurigen Zweitrunden-Niederlage Ende Februar in Memphis gegen John Isner legte Young eine haarsträubende Serie von 17 Erstrunden-Niederlagen in Folge hin. Da er aber diese Woche in Winston-Salem gegen Leonardo Mayer zum Auftakt in drei Sätzen gewann (in Runde zwei war gegen Fernando Lopez aber wieder Schluss), verpasste er den traurigen Rekord von Vince Spadea, der es 2000 gar auf 21 AuftaktPleiten en suite brachte. Obwohl, mit dem zu erwartenden Umfaller gegen Federer kann Young ja einen neuen Anlauf starten . . .
ALEXANDER TAGGER
Donald Young