Und die Spendenflut
(EPO, Kortikosteroide, Kortison, Testosteron), sondern auch Blutdoping sowie vor allem den Handel mit verbotenen Substanzen und die Organisation der Verteilung samt Ermutigung anderer zum Missbrauch vorwarf. Gleich zwölf Zeugen könne man vorweisen, teilte die USADA mit.
Dochnach wie vor ist nicht einmal gesichert, ob dasUrteil überhaupt hält. Denn der Radsportweltverband UCI, der immer seine schützende Hand über Armstrong gehalten hatte, dem aber in diesem Fall die Gerichtsbarkeit entzogen und an die USADA übertragen worden war, könnte den Internationalen Sport-Gerichtshof (CAS) in Lausanne zur Überprüfung des Urteils anrufen. Erst dann will auch derTourVeranstalterASOreagieren – und dann wird wohl auch das Problem evident, wem die Tour-Siege nachträglich wirklich verliehenwerden können; fast alle Profis in Spitzenpositionen der betreffenden sieben Armstrong-Erfolge sind über die Jahre selbst ins Doping-Zwielicht geraten.
Und auch Armstrong kann sich nicht zurücklehnen – immerhin ist etwa sein ehemaliger medizinischer Berater Michele Ferrari, genannt „Dr. Epo“, nach wie vor im Visier der Ermittler. In Italien wurden etwa gerade erst 70 Athleten ins Visier genommen, die Kontakt mit Ferrari hatten. Die Staatsanwaltschaft hegt Dopingverdacht.
Landis muss zahlen
An einem anderen Ort in den USA gab es einen Tag nach der Entscheidung gegen Armstrong einen weiteren aufsehenerregenden Prozess. Floyd Landis, dem 2006 der Tour-Sieg nachträglich aberkannt worden war, willigte ein, insgesamt 478.354 US-Dollar (ca. 385.000 Euro) zurückzuzahlen, umeiner Haftstrafe zu entgehen. Das Geld war von Spendern 2006 in den „Floyd Fairness Fonds“eingezahlt worden, aus dem Landis seine damalige Verteidigung finanzierte. 2006 hatte er noch behauptet, niemals gedopt zu haben. Erst 2010 hatte er schließlich gestanden, jahrelang betrogen zu haben. Nun muss Landis – einer der Kronzeugen im Verfahren gegen Armstrong – die Spenden zurückzahlen.