Zirkus mit Mischtönen
In einerwoche enden die Salzburger Festspiele. Mordswirbel, viel Licht und reichlich Schatten lautet unsere Vorabbilanz über die erste Saison des Intendanten Alexander Pereira.
Das also war Alexander Pereiras Debüt als Festspiel-Intendant. Mit viel Licht und reichlich Schatten. Und vor allem mit jeder Menge Pereira. Dieser Mann passt zu Salzburg wie der Jedermann auf die Domstiege. Noch vor Beginn gab es ja Zoff ums Geld, weil Pereira sieben Millionen Euro mehr für 2013 herbeischaffen wollte. Darunter viel Sponsorgeld, wohlgemerkt. Die Salzburger bekamen Fracksausen, als ginge es um ein überfordertes Provinzfestival.
Pereira rasselte Säbel mit seinem möglichen Abgang – und blieb selbstredend. Auch, weil sich der 64-jährige Wiener auf das etwas anders gemeinteMotto des seinerzeitigen TV-Schürzenjägers Monaco Franze versteht: „A bissl was geht immer“. Ja, Geld bleibt stets erotisch, also einigte man sich zur allseitigen Gesichtswahrung beim Budget 2013 auf drei Millionen mehr, sprich: auf die Obergrenze von 60 Millionen Euro. ereira vereint in sich, was die Salzburger Festspiele insgesamt ausmacht: Er hat viel ökonomisches Talent, verfügt über einen eliteaffinen Kunstsinn und ist ein genussfreudiger Lebemann. Und genau darum geht es schließlich im sommerlichen Salzburg. Alle Appelle an die Festspiele um Mäßigung oder Glamourverzicht sind verlogen. Oft genug kommen sie von Leuten, die an der Salzach – zu Recht oder auch nicht – nicht zum Zug kommen. Die Bezieher teurer Opernkarten jedoch, die Spender üppiger Sponsorgelder reisen nicht an, um mit Sack und Asche konfrontiert zu werden.
Künstlerisch gesehen hat die Premierensaison von Pereira und dem neuen Schauspielchef Sven-Eric Bechtolf gemischte
PGefühle hinterlassen. Beginnen wir mit dem Schauspiel: ndrea Breths kluge Inszenierung des „Prinz von Homburg“ist nicht zuletzt dank Mimen wie August Diehl oder Peter Simonischek ein sehr sehenswerter Abend geworden. Bechtolfs riskantere Entscheidung, Irina Brook zu einer neuen „Peer Gynt“-Deutung einzuladen, stieß auf geteilte Reaktionen. Wer ein wenig kindlich gesegnet ist, mochte das Stück. Selbiges gilt für ihren sehr stürmischen Shakespeare (siehe links).
Bechtolfs Augenmerk auf Puppen- und Figurentheater brachte mit Raimund- und Kafka-Adaptionen feine (aber naturgemäß kleine) Abende. Wie man hört, sollen 2013 bei der Neuinszenierung des Dauerläufers „Jedermann“– vielleicht von Bechtolf selbst, vielleicht von Julian Crouch und Brian
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