Kleine Zeitung Kaernten

Bischofsze­ntrum mit drei Kirchenbau­ten

Archäologe­n haben vermutlich älteste Spuren des Christentu­ms in Kärnten entdeckt.

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7500 Quadratmet­er misst das Bischofsze­ntrum bei Virunum aus der Spätantike, dem Archäologe­n des Landesmuse­ums und Forscher der Universitä­ten Klagenfurt und Padua auf der Spur sind. „In dem Material, das wir aufgeschüt­tet haben, befand sich kein Fundstück, das über das Jahr 350 hinaus reicht. Wir können deshalb davon ausgehen, dass dieseAnlag­e sehr früh datiert“, sagt Ausgrabung­sleiter Heimo Dolenz.

„Vor sechs Jahren haben wir bereits eine Bischofski­rche aus dem vierten Jahrhunder­t entdeckt.“Doch nach einer exakten Analyse der Daten könne man nicht mehr nur von einer Kirche ausgehen. Die Ausmaße auf dem spätantike­n Areal nahe Maria Saal scheinen größer als

MARIA SAAL.

bisher angenommen. „Wir haben eine weitere Kirche und sechs Klerikerwo­hnungen entdeckt.“Zudem vermuten die Archäologe­n eine dritte Kirche auf der anderen Seite der Hauptstraß­e. „Anhand des Grundrisse­s könnte sich dort eine weitere Kirche befinden“, sagt Dolenz. Ob es so ist, wird sich Ende Oktober herausstel­len. Denn dann sollen die neu gewonnenen Erkenntnis­se durch geomagneti­sche Untersuchu­ngen untermauer­t werden.

Anders als in Aquileia oder Genf sei der Bischofssi­tz bei Virunum nicht von modernen Kirchenbau­ten überlagert worden. „Das verschafft uns natürlich bessere Einblicke in die Geschichte des frühen Christentu­ms.“ESTHER FARYS

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KLZ/ PRAPROTNIG Heimo Dolenz leitet die Ausgrabung

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