Maria im Kondom
Ob Mohammed oder Jesus, sie werden weiter verspottet. Aber was steht hinter diesem Spott?
Wie tolerant muss ein gläubiger Mensch sein? Er muss wohl überbordende Toleranz und fast Selbstverleugnung aufbringen, um all die Verunglimpfungen von Jesus oder Maria oder anderen wegstecken zu können. Jesus mit übergroßem Geschlechtsteil, Maria im Kondom, alles fällt unter die Freiheit der Kunst. Was wäre auch Kunst ohne Provokation? Sie gehört zur Kunst. Also werden Botschaften weiter brennen, weil Künstler oder fundamentalistische Christen Mohammed weiter mit Dreck bewerfen werden?
Ob Mohammed oder Jesus, sie werden weiter verspottet. Und die Spötter werden sich aufMeinungsfreiheit berufen. Google und Co., die sich weigern, Schmähfilme aus demNetz zu nehmen, verweisen ja immer auf die Meinungsfreiheit. CARINA KERSCHBAUMER Was antwortete Youtube auf die Bitte der US-Regierung, das Video, dasMohammed als Mörder zeigt, zu löschen? Das Video bewege sich innerhalb der Regeln.
Wäre hoch an der Zeit, diese Regeln einmal zu hinterfragen, zu überlegen, ob verhetzende Religionsbeschimpfungenweiter unter dem Deckmäntelchen der Freiheit von Meinung und Kunst Schutz finden sollten.
Manche pochen ja auf die Kraft des aufklärerischen Spotts. Oder verweisen auf die Aufklärer der Vergangenheit, ohne derenMut, gegenReligio- nen anzutreten, in Europa noch die Scheiterhaufen brennen würden. Als ob verhetzende Schmähfilme etwas mit aufklärerischem Spott zu tun hätten. ein, natürlich sollten nicht brennende Botschaften ein Umdenken bewirken. Der Respekt vor religiösen Gefühlen sollte es. Ob es naiv ist, sich zu wünschen, dass nicht nur Gewalt und Angst vor Gewalt die Gewalt zur Veränderung hat? Zugegeben, das ist naiv.
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