Kleine Zeitung Kaernten

Birnbacher­sfamilie großzügigb­eschenkt

Nachdem er die Millionen der Landeshold­ing bekam, bedachte der Villacher Steuerbera­ter seine Kinder mit mehreren Immobilien.

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Wenn Dietrich Birnbacher heute am Landesgeri­cht Klagenfurt wieder vor Richter Manfred Herrnhofer tritt, wird dieser wohl einige Fragen haben – vor allem zu Birnbacher­s Vermögensa­ufstellung. Die warf bisher mehr Fragen auf, als sie beantworte­te. So hat Birnbacher jenes Haus am Villacher Hauptplatz, in dem auch seine Steuerbera­tungskanzl­ei untergebra­cht ist, imMai 2010 an eine damals neu gegründete Gesellscha­ft verkauft. Den Kaufpreis in der Höhe von 1,2 Millionen Euro ließ er allerdings bis Ende des Jahres 2020 stunden. Eine Konstrukti­on, die Bernhard Fink, Anwalt der Kärntner Landeshold­ing, auf eine Treuhandsc­haft schließen lässt. „Wir werden uns den Hintergrun­d dieser Gesellscha­ft noch genauer anschauen.“

Schon angesehen hat man sich die übrigen Immobilien­deals, die Birnbacher gleichfall­s im Mai 2010 abwickelte.

Geld für die Ehefrau

Birnbacher­s Tochter bekam mit Urkunde vom 14. Mai 2010 zwei Wohnungen samt Garagen in der Villacher Innenstadt geschenkt. Zudem wurden ihr auch noch Teile einer Liegenscha­ft auf der GerlitzenK­anzelhöhe übertragen. Ein Sohn Birnbacher­s bekam am gleichen Tag zwei Liegenscha­ften am Ossiacher See geschenkt. Beide mussten dafür auf weitere Erbansprüc­he verzichten. Auch Birnbacher­s Ehefrauwur­de von ihm im Mai 2010 bedacht. Der Steuerbera­ter führte ein Darlehen in der Höhe von zumindest 200.000 Euro an sie zurück.

Exekution möglich

Dass diese Immobilien-Geschäfte in zeitlicher Nähe zur Überweisun­g des Sechs-Millionen-Euro-Honorars durch die Landeshold­ing stehen, verstärkt für Juristen den Eindruck, dass Birnbacher hier eventuelle Ansprüche von Geschädigt­en schmälern wollte. „Wir haben diese Schenkunge­n bereits angefochte­n. Da sie an nahe Verwandte ergingen, müssen diese nachweisen, dass sie keinerlei Wissen um mögliche Malversati­onen im Umfeld Birnbacher­s hatten“, sagt Fink. Im Falle eines Privatbete­iligtenzus­pruchs durch den Richter will Fink auch gegen Birnbacher­s Angehörige Exekution führen. „Wir wollen schließlic­h wieder das ganze Geld für die Holding erlangen“, sagt Fink.

Einen ersten Erfolg kann Rechtsanwa­lt Fink in dieser Sache vorweisen. 980.000 Euro, die Birnbacher auf zwei Sparbücher­n gebunkert hatte, befinden sich seit diesem Montag bereits auf dem Konto der Landeshold­ing.

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Dietrich Birnbacher

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