Hexenzauber,
Schulmediziner trifft alternative Ärztin: Aus diesem Konfliktpotenzial zaubert die Zdf-reihe „Der Doc und die Hexe“erstaunlich herzeigbare Komödien.
Ein gestrenger Herr Schulmediziner und eine junge Kollegin, die als glühende Vertreterin der Traditionellen Chinesischen Medizin auf seiner Station streng riechende Absude für ihre Patienten zusammenbraut: Im wirklichen Leben Stoff für wütende Diskussionen, im Fernsehen Material für eine charmante Liebeskomödie, die heute bereits in ihre vierte Runde geht: In „Der Doc und die Hexe“landeten Dominic Raacke (53), bei uns vor allem als bärbeißiger Berliner „Tatort“-Kommissar bekannt, und Christiane Paul (38), zuletzt im Katastrophenzweiteiler „Hindenburg“zu sehen, einen Überraschungserfolg als ungleiches Paar. Für Paul ist das Milieu der Komödie jedenfalls gewohntes Territorium: Sie stammt aus einer Medizinerfamilie und ist selbst promovierte Ärztin. Den Beruf gab sie aber 2004 zugunsten der Schauspielerei auf.
Als Alternativmedizinerin Sophie Schöner schlägt sie sich in „Der Doc und dieHexe: Katastrophenalarm“heute nicht nur mit ihrem sturen Partner „Dr. Wu“(für Wunderlich) herum. Sie ist auch noch schwanger. Und dann nehmen die Ereignisse eine wahrhaft unheimliche Wendung, denn in der Klinik treffen plötzlich immer mehr Patienten mit lebensbedrohlichen Symptomen ein. Weder traditionelle noch alternative Behandlungsmethoden schlagen an, das rätselhafte Virus scheint nicht zu stoppen, ein Desaster bahnt sich an.
Für eine Komödie schlägt der Film hier erstaunlich ernste Töne an, behandelt auch schwierige Themen wie überlastetes Klinikpersonal und ärztliche Kunstfehler.
Für die humorige Entlastung sorgen etliche munter besetzte Nebenfiguren – etwa Gaby Dohm als überfürsorgliche und dominante Mutter oder Wotan WilkeMöhring als sexsüchtiger Mediziner. Für das nötige Tempo sorgt Vivian Naefe: Die Regisseurin zeichnete auch für drei gelungene Verfilmungen der Kinderbücher um die „Wilden Hühner“verantwortlich.