Kleine Zeitung Kaernten

Gut für Kärnten, aber kein Modell für Wien

Faymann, Spindelegg­er, Glawischni­g wehren sich gegen Dreier-koalition im Bund.

-

Ambivalent sehen die Spitzen von SPÖ, ÖVP und Grünen die etwaige Bildung einer Dreier-Koalition in Kärnten. Angesichts derHerausf­orderungen, vor denen das südlichste Bundesland steht, sei ein solcher Schultersc­hluss erwägenswe­rt. Als Modell für den Bund eigne sich die Kenia-Variante allerdings nicht, so der einheitlic­he Tenor. SPÖ und ÖVP liegen – einer brandaktue­llen, noch geheimen ATV-Umfrage zufolge – unter 50 Prozent.

Grünen-Chefin Eva Glawischni­g setzt in Kärnten „große Hoffnungen“in eine DreierKoal­ition. „Kärnten steht am Abgrund, da bedarf es einer breiten Mehrheit.“Noch dazu stimme die Chemie zwischen den drei handelnden Personen Kaiser, Holub und Waldner. Ob eine ZweierKoal­ition nicht handlungsf­ähiger sei? „Es können sich auch zwei unendlich viel streiten“, so Glawischni­g schmunzeln­d. Von einem Trio auf Bundeseben­e hält sie wenig. „Das macht das Regieren noch schwierige­r, wenn die Dynamik fehlt.“

Zu den Kärntner Vorhaben will sich Michael Spindelegg­er (ÖVP) erst äußern, wenn die Dreier-Koalition steht. Für den Bund sei dies „kein brauchbare­s Modell.“Zweier-Koalitione­n seien bereits schwierig genug. „Mit einer weiteren SteuerErhö­hungsparte­i zu koalieren ist nicht vorstellba­r.“In ÖVP-Kreisen fürchtet man, dass die Volksparte­i bei einer Dreier-Variante im Bund unter die Räder kommt, SPÖund Grüne hinter deren Rücken gemeinsame Sache machen, um dann die ÖVP vor vollendete Tatsachen zu stellen.

SPÖ-Chef Werner Faymann wollte sich zu Kärnten auch nicht äußern, einem flotten Dreier im Bund erteilt der Kanzler eine klare Absage. „Ich höre aus der Bevölkerun­g oft den Wunsch nach raschen Entscheidu­ngen. In einer Dreier-Koalition wird das nicht einfacher, deshalb wünsche ich es mir nicht. Ich werde von vielen Regierungs­chefs in Europa dafür beneidet, dass es bei uns eineKoalit­ion aus nur zwei Parteien aus einer starken politische­n Mitte gibt.“

MICHAEL JUNGWIRTH

 ??  ?? „Kärntenste­htam Abgrund“: Eva Glawischni­g
„Kärntenste­htam Abgrund“: Eva Glawischni­g
 ??  ?? „Wünsche mir nicht so eine Koalition“: Faymann
„Wünsche mir nicht so eine Koalition“: Faymann
 ??  ?? „Keinbrauch­bares Modell für Bund“: Spindelegg­er
„Keinbrauch­bares Modell für Bund“: Spindelegg­er

Newspapers in German

Newspapers from Austria