Ein schwerer Schlag gegen „Pink Panther“
Wiener Polizei zerschlug einen Teil des weltweit agierenden Räuber-netzwerks „Pink Panther“.
Sie agieren weltweit, von Tokio über Dubai bis in die USA. Sie stammen vorwiegend aus Serbien und Montenegro. Und ihre Spezialität sind hochprofessionelle Raubüberfälle auf Juweliere: die „Pink Panther“. Rund 200 Mitglieder soll das kriminelle Netzwerk umfassen, demWiener Kriminalisten nun einen schweren Schlag versetzen konnten. Auf das Konto der Bande, die einst auch als „Audi-Bande“bekannt war, gehen mindestens sechs Überfälle in Wien und in
WIEN.
Salzburg. Zwölf Verdächtige wurden vor wenigen Tagen festgenommen. „Die Bande hat Uhrenund Schmuckhändler als ,Selbstbedienungsladen‘ gesehen“, sagte gestern Innenministerin Johanna Mikl-Leitner.
So auch zuletzt beim Überfall auf einenWiener Juwelier in der Wollzeile am 12. März. Fünf Serben waren daran beteiligt. Doch diesmal ging etwas schief: Ein Beamter des Einsatzkommandos Cobra war zufällig in der Nähe in zivil unterwegs und hörte über Funk vom Überfall. Er wurde auf einen Verdächtigen aufmerksam und wies seinen Kollegen den Weg. Sie schnappten den Täter, der einen Teil der Beute noch bei sich hatte – und diese Festnahme „brachte den Stein ins Rollen“, so Mikl-Leitner.
Die Aussagen lieferten genau jeneMosaiksteine, die den Kriminalisten noch fehlten. Es folgte ein heftiges Klicken von Handschellen: innerhalb kürzester Zeit wurden insgesamt zwölf Verdächtige gefasst, die mittler- weile zumindest zum Teil Geständnisse abgelegt haben.
Doch Aufatmen können Juweliere und Ermittler noch nicht. Nach Erkenntnissen der Polizei ist derzeit in Österreich noch mindestens eine weitere „Pink Panther“-Gruppe unterwegs. Sie benutzt als Fluchtfahrzeuge anstelle von gestohlenen Audis meistMotorräder und dürfte witterungsbedingt schon bald wieder in Aktion treten. Und die Suche nach den Hintermännern geht ebenfalls weiter.