Noch mehr steinerne
Seit 2012 erinnern in Klagenfurt elf Stolpersteine an Nazi-opfer. Nun sind weitere geplant. Sie sollen im Jahr 2014 verlegt werden.
MBETTINA AUER illionen Menschen wurden im Dritten Reich aufgrund ihrer Religion oder politischen Gesinnung verfolg und in Konzentrationslagern ermordet. Seit rund einem Jahr bemüht man sich vonseiten der Klagenfurter Stadtpolitik um ein aktives Erinnern. Es gab Gedenkveranstaltungen, der jüdische Friedhof in St. Ruprechtwurde saniert und der Künstler Gunter Demnig hat im März 2012 elf sogenannte Stolpersteine verlegt, um Klagenfurter Nazi-Opfern zu gedenken.
„Diese Aktivitäten werden auch heuer fortgesetzt“, sagt einer der Initiatoren, Bürgermeister Christian Scheider (FPK). So wird unter anderem Anfang Mai eine Delegation der Stadt in Dachau an den Feiern teilnehmen, mit denen der Todesmärsche gedacht wird. Am 7. Mai kommt Marko Feingold, der mehrereKonzentrationslager überlebt hat und Präsident der IsraelitischenKultusgemeinde in Salzburg ist, für eine Lesung ins Klagenfurter Musil-Haus.
Holocaustopfer
Im Hintergrund bereitet Gemeinderätin Sieglinde Trannacher (EW’09) bereits dieVerlegungweiterer Stolpersteine vor. „Oft ist es nicht so leicht, die genauen Klagenfurter Adressen herauszufinden“, erklärt sie. Insgesamt sollen zehn bis zwölf neue Stolpersteine dazukommen. Davon stehen fünf bereits fest: Ella Ostermann, das Ehepaar Regine und Samuel Linker sowie Leon und Hedwig Linker mit ihrer Tochter Eva. Bei weiteren Personen wird die Biografie noch geprüft. Dafür hat man noch einwenig Zeit, denn Gunter Demnig ist heuer bereits zur Gänze ausgebucht. „Sein Terminkalender für heuer ist bereits voll, daher kann er erst 2014 nach Klagenfurt kommen. Gunter Demnig hat zwar angeboten, dass wir die Steine selbst verlegen, doch daswollten wir nicht“, sagt Trannacher.