Kleine Zeitung Kaernten

Konjunktur­frühling

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Was gut klingt, ist von richtig guten Zahlen weit entfernt: Chinas Wirtschaft­sleistung ist seit 1997 mit 53 Prozent im Plus, die weltweite Wirtschaft­sleistung ist um16 Prozent gewachsen, die USWirtscha­ft um gut fünf Prozent. Für die Länder der Euro-Zone sieht diese Bilanz düsterer aus. Sie sind mit 1,7 Prozent im Minus, die Gesamt-EU mit 0,7 Prozent.

In der EU fehle das Tempo, der Wille zu Leadership, monierte Aiginger. Grundsätzl­ich habe die EU etwa mit dem ESM-Stabilität­smechanism­us richtige Trends gesetzt, aber das Beispiel Zypern zeige, dass man die beschlosse­ne Bankenunio­n und Regeln für ein geordnetes Ende kaputter Banken jetzt schon und nicht erst in einem Jahr brauche. Die Gipfeltref­fen apostrophi­erte er alsWochene­ndtourismu­s. Die Abläufe beim Zypern-Gipfel am Wochenende seien entsetzlic­h unprofessi­onell gewesen. Mangelnde Vorbereitu­ng und Akkordieru­ng hätten zu einer in Hektik ausgearbei­teten Lösung geführt, für die es dann keine Rückendeck­ung gab. Eine Pleite Zyperns erwarten Aiginger und Keuschnigg nicht. Die Ansteckung­sgefahr für andere Länder hält Keuschnigg inzwischen auch für deutlich geringer als vor einem Jahr.

Weniger Vollzeitjo­bs

Mit leisem Unbehagen beobachten die Wirtschaft­sforscher die leicht steigende Arbeitslos­igkeit trotz Beschäftig­ungsrekord. Das Jobwunder Österreich, internatio­nal gerne als Vorzeigemo­dell angeführt, basiert auf einer in den letzten Jahren stark gestiegene­n Zahl von Teilzeitjo­bs. Das belegen neue Daten der Statistik Austria. So gibt es seit 2008 zwar 14.400 Vollzeitjo­bs weniger, dafür 113.700 Teilzeitst­ellen mehr. Die Umwälzung geht vor allem auf das Konto von Frauen. Fast jede zweite (45,4 Prozent) arbeitetTe­ilzeit – bei den Männern sind es acht Prozent.

Während die Zahl der Erwerbstät­igen insgesamt weiter ansteigt (von 2011 auf 2012 um 40.000 Stellen), erhöht sich parallel dazu auch die Arbeitslos­igkeit. Im vergangene­n Jahrwaren 10.100 Personen mehr als 2011 ohne Job. Das bedeutet, nach internatio­naler Methode berechnet, eine Quote von 4,3 Prozent.

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