Kleine Zeitung Kaernten

Die Mütze ist heute dabei

Die Färöer treten heute im Prater guten Mutes und mit einem Talisman der besonderen Art gegen ihren „Lieblingsg­egner“Österreich an.

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ACHIM SCHNEYDER

Von wegen Schafzücht­er, Briefträge­r, Fischer oder Tischler. Das Team der Färöer hat längst ein ganz anderes Gesicht als 1990, als imTor eine heute im Museum ausgestell­te Zipfelmütz­e stand und Österreich vor dem Rest der Fußballwel­t blamiert wurde.

Acht Legionäre gehören dem aktuellen Kader an, darunter sechs Profis. Und Klubnamen wie Aalborg oder Silkeborg aus Dänemark, wo die Herren Hallur Hansson und Christian Holst ihr Geld verdienen, sind nicht nur in Dänemark ein Begriff. Die aktuellen Teamspiele­r der Färöer zeigen sich vom legendären Match in Landskrona indes völlig unbeeindru­ckt. „Dieses 1:0 war und ist bei uns nie ein Thema“, erzählt Assistenzt­rainer Joannes Jakobsen, der damals einer der rot-weiß-roten Sargnägelw­ar. „Außerdemwa­ren die meisten der heutigen Spieler noch nicht einmal auf der Welt oder so jung, dass sie es auch nur aus Erzählunge­n kennen. Und warum sollte es auchThema sein? Wir sind auf ein Ziel fokussiert, und dieses Ziel heißt, in Wien eine möglichst gute Figur, im besten Fall sogar einen Punkt zu machen.“

Zu diesem Behufe reiste man auch schon am vergangene­n Montag an, hatte insgesamt drei Trainingsp­lätze zur Auswahl und entschied sich schließlic­h für den Raxplatz in Favoriten, wo sonst das Team der Wiener Linien in der Stadtliga spielt. „Absolut perfekte Bedingunge­n“, sagte der Co-Trainer sehr zufrieden.

Wunder passieren

Aber ein klein wenig klammert man sich sehr wohl an die Vergangenh­eit. Denn die eingangs erwähnte Zipfelmütz­e kam samt ihrem Besitzer Jens Martin Knudsen mit nach Wien, um heute als Talisman das Ernst-Happel-Stadion zu beehren, nachdem der ehemalige Teamtorhüt­er am Dienstag sein Buch „Der Mann mit der Zipfelmütz­e“in Wien präsentier­t hatte.

„Seit diesem Spiel ist viel passiert bei uns. Und im technisch-taktischen Bereich brauchen wir uns auch nicht mehr zu verstecken“, sagte Knudsen, der große Stücke aufTeamche­f LarsOlsen hält. Der Däne sorge dafür, dass inzwischen auch im Spiel nach vorne deutlich mehr weitergehe als früher.

„Natürlich sind wir krasser Außenseite­r, aber Wunder passieren“, sagte Knudsen, der morgen wieder nach Hause fliegen und sich dort um seine Fischfabri­k kümmern wird.

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PREISS, VOTAVA Herr über eine sehr berühmte Mütze Jens M. Knudsen,

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