Ichgernselbsthineinspringen“ ZUR PERSON
Dieter Kalt (39) ist Assistenztrainer beim KAC. Er sieht sich auch als Psychologe und erklärt, dass nur mit „Babyschritten“das Ziel erreicht werden kann.
VWas hat sich noch geändert? KALT: Die Perspektive ist eine andere geworden. Man hat auf EisHöhe generell eine andere Sichtweise als einen Stock darüber. EinTrainer achtet mehr auf sogenannte Details wie Positionierung, Spielvarianten, Verhalten bei Standardsituationen. or einem Jahr absolvierten Sie in Linz ihr letztes Spiel. Jetzt stehen Sie an der Bande. Verspüren SieWehmut? DIETER KALT: Na klar. In gewissen Situationen würde ich am liebsten selbst hineinspringen. Man sieht manche Dinge als Coach einfach anders und möchte helfen. Ich wollte als Spieler immer dabei sein, wenn es brenzlig wird. Das ist die Herausforderung. Aber ich bin logischerweise nicht mehr so in Form wie die Spieler. Aber bedeutender ist wohl die Rolle als Betreuer und Psychologe, die automatisch dazukommt. Bei aller Euphorie vergessen viele, dass hinter der Fassade Menschen stehen.
Aber Eishockey-Profis verdienen mit dem Spiel ihr Geld . . . KALT: Es geht aber nicht immer nur ums Geld. Jeder Spieler hat unterschiedlich ausgeprägte Sorgen und Ängste. Nicht umsonst setzen viele Athleten aufMentalcoaches.
Mit welcher Mentalität kann man Linz besiegen? KALT: Linz ist eine taktisch gut ausgebildete und disziplinierte Mannschaft. Wer die höhere Einsatzbereitschaft zeigt und den größeren Willen hat, gewinnt. Die Spieler müssen auf ihre Stärke vertrauen. Gerät man in Rückstand, darf man die Nerven nicht verlieren.
Dieter Geboren: Familie:
Kalt
26. Juni 1974 Ehefrau Kathrin, Zwillingstöchter Coco-Liv und Lillien.
fünf Mal österreichischer Meister (zwei Mal KAC, zwei Mal
Karriere:
Salzburg, Vienna Capitals); zwei Mal Meister mit Mannheim (DEL), schwedischer Meister mit Färjestad; 14 A-WM-Teilnahmen, drei Olympia-Teilnahmen (1994, 1998, 2002).