Lawine riss Mann500 Meter mit
Fast unverletzt überlebte bekannter Villacher Extrembergsteiger (43) Unglück am Mittagskogel.
PETER KIMESWENGER
Prellungen, eine Schnittwunde. Im LKH Villach konnte gestern Abend ein Angestellter (43) seinen zweiten Geburtstag feiern.
Es war gegen 15 Uhr. Der bekannte Extrembergsteiger und Buchautorwar mit einer Begleite- rin (44) auf der slowenischen Seite des Mittagskogels (2145) durch eine 100 Meter breite Steilrinne auf der Nordseite derWestflanke mit den Tourenskiern auf dem Weg Richtung Gipfel. Zwanzig Meter ober dem Bergprofi riss plötzlich die Schneedecke. Gewaltige Schneemassen erfassten den Villacher und rissen ihn rund 500 Meter in die Tiefe. Die Frau musste von einem sicheren Platz am Rand das Szenario tatenlos mitverfolgen. Die Bergsteigerin behielt die Nerven und wählte mit dem Handy den Notruf.
Wenig später stieg in Klagenfurt der Polizeihubschrauber „Libelle“mit Pilot Mario Ferlitsch und Flugretter Sepp Brandner (53) auf. „Wir sahen aus der Luft den Kopf des Mannes“, schildert Brandner. In einer fliegerischen Glanzleistung gelang es Ferlitsch, den Helikopter im schwierigen Gelände so weit abzustützen, dass Brandner aussteigen konnte.
Dem Leiter der Alpinen Einsatzgruppe Oberkärnten gelang es, den Tourengeher, der ansprechbar war, mit seiner Lawinenschaufel auszugraben.
Brandner: „Der Verunglückte hatte alles Glück dieser Welt.“Der 43-Jährige wurde vom Rettungshubschrauber RK1 geborgen und ins Spital Villach geflogen. Alpinpolizist Michael Bachlechner warnt: „Die Lawinensituation ist angespannt. Genaue Lagebeurteilung und Defensive sind angesagt.“