Sesselrücken und Spaltpilze in den Parteien
ÖVP-Chef bleibt im Nationalrat. FPK-Chef beruft Parteitag ein undentschuldigt sich bei den Funktionären. FPÖ erteilt Ex-Spitzenkandidat einen Korb.
Wählertäuschung? Die ÖVP ist mit der Doppelspitze Landesparteichef Gabriel Obernosterer und Landesrat Wolfgang Waldner zur Wahl angetreten. Jetzt bleibt aber nur Waldner im Lande, Obernosterer hingegen im Parlament in Wien. Klubchef im Landtag ist weiterhin Ferdinand Hueter, der sich nach dem erzwungenen Abgang von Stephan Tauschitz sehr gut profiliert hat. Tauschitz dürfte auch der Grund sein, dass Obernosterer sein Nationalratsman- dat behält. Denn der Vertraute von Ex-Parteichef Josef Martinz würde ins Parlament nachrücken, wenn Obernosterer in den Landtag wechseln würde.
Von einer Wählertäuschung will man in der ÖVP nichts wissen. Obernosterer hätte es immer offen gelassen, wo sein Platz sein werde. Außerdem gibt es die Beschlusslage in der Partei, dass er jederzeit sein Landtagsmandat annehmen könne. Dann müsste ihm Wirtschaftsbunddirektor Markus Malle Platz machen.
Schon dabei, ihren Platz zu räumen ist ErikaNapetschnig, die Büroleiterin von Waldner. Der ÖVP-Landesrat hatte für Irritationen in seiner Partei und inKulturkreisen gesorgt, weil er beim Amtsantritt im Vorjahr ausgerechnet die umstrittene frühere Kulturabteilungsleiterin und enge Vertraute von Jörg Haider geholt hatte. Es sei immer nur eine Übergangslösung vereinbart gewesen, heißt es jetzt. Napetschnig will mit 1. April zurück in die Kulturabteilung.