Kleine Zeitung Kaernten

Mordversuc­h in Triest: Kärntnerin­erkanntetä­ter

Villacheri­n, der im Mai 2012 fast die Kehle durchtrenn­t wurde, hat ihren Angreifer identifizi­ert.

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TRIEST,

„Confronto all’americana“, „Gegenübers­tellung auf amerikanis­che Art“nennen die Italiener jenes Verfahren, das man aus TV-Krimis kennt: Mehrere potenziell Verdächtig­e stehen in einer Reihe, das Opfer soll unter ihnen den Täter benennen – so es ihn erkennt.

Sabine P., jene Villacheri­n, der im Mai 2012 beim Joggen inTriest fast die Kehle durchtrenn­t worden war, hat ihren Angreifer erkannt. Gesternwar die 45-Jährige in der italienisc­hen Stadt, um im Auftrag von Staatsanwä­ltin Maddalena Chergia von fünf Männern jenen zu identifizi­eren, der sie zu Christi Himmelfahr­t des Vorjahres beinahe getötet hat.

In Untersuchu­ngshaft war der Verdächtig­e, ein Inder, bereits seit rund acht Monaten. Wenige Tage nach der Bluttat war der Mann, ein Gärtner, festgenomm­en worden. Unklar ist das Motiv des mutmaßlich­en Täters.

VILLACH.

Nur Indizien

Beweise hat man auch nicht gegen ihn. Zwar sind Kleidungss­tücke des 28-Jährigen zur Untersuchu­ng in ein Speziallab­or nach Rom gebracht worden. Über eindeutige Ergebnisse wie Reste von Blut- oder DNA-Spuren wurde aber noch nichts bekannt. Auch die Tatwaffe ist verschwund­en.

Wie berichtet, hat sich die lebensgefä­hrlich verletzte Frau blutüberst­römt mit letzter Kraft zur Küstenstra­ße schleppen können. Insassen eines Autos fanden sie und riefen die Rettung. Stundenlan­g ist sie im Ospedale di Cattinara operiert worden. Tagelang lag sie imkünstlic­hen Koma.

IhreWunden sind mittlerwei­le oberflächl­ich verheilt. Erst nach und nach kamen die grauenvoll­en Eindrücke der Bluttat zurück ins Bewusstsei­n der Villacheri­n. Und die Erinnerung an das Gesicht des Mannes, dessen Angriff SabineP. nur ganz knapp überlebt hat. ELISABETH PEUTZ

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