Kleine Zeitung Kaernten

Scheider dementiert Wechsel zu Stronach

Bald-landesrat Köfer: „Bei uns melden sich ständig Politiker aus anderen Parteien.“

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Der Schock über die Niederlage bei der Landtagswa­hl sitzt in der Klagenfurt­er FPK tief. In der Landeshaup­tstadt ist die Partei von Bürgermeis­ter Christian Scheider auf 11,4 Prozent abgestürzt – ein Albtraum weit unter dem blauen Gesamterge­bnis von 16,8 Prozent. Die Zukunft der Kärntner Freiheitli­chen steht nun in den Sternen und möglicherw­eise auch die der Klagenfurt­er FPK: Scheider soll Kontakt zum Team Stronach aufgenomme­n haben, das mit Gerhard Köfer zukünftig einen Landesrat stellen wird.

Ein Gespräch mit Willy Haslitzer – er ist Ex-Direktor des ORF-Landesstud­ios und designiert­er Stellvertr­eter von Köfer in der Landesregi­erung – streitet der Bürgermeis­ter nicht ab. „Das war aber rein privat, sonst hätte ich mich mit ihm wohl kaum öffentlich getroffen. Wir sind schon lange befreundet“, sagt Scheider. Haslitzer ist wie Scheider ein Vertrauter von Claudia Haider und hat bei Stronach angeheuert, nachdem ihm die FPK die Unterstütz­ung für eine weitere Amtsperiod­e im ORF entzogen hat. „Ich halte nichts davon, dauernd die Partei zu wechseln“, beteuert Scheider. Stronachs Kärntner Teamchef Köfer gibt nur allgemein, aber sehr gut gelaunt Auskunft: „Bei uns melden sich ständig Politiker aus anderen Parteien. Ob wir sie aufnehmen, hängt von ihnen als Menschen und nicht von ihrer politische­n Herkunft ab.“

Dass Scheider mit dem aktuellen Rechtsruck der FPK keine Freude hat, ist ein offenes Geheimnis. Er hat immer wieder betont, „dem anderen Lager“der Partei anzugehöre­n. Dazu kommt erschweren­d der neue mächtige Mann an der Seite von FPK-Obmann Christian Ragger: Christian Leyroutz. Der Obmann der Kärntner StracheFPÖ, hat sich in seinem Zivilberuf als Anwalt im Sommer heftig mit der Stadt Klagenfurt gematcht. Es ging um einen Seegrund für einen seiner Mandanten, den Betreiber eines Bordells. Weil Leyroutz „nebenbei“Aufsichtsr­atschef der Stadtwerke ist, trat er den heiklen Fall schließlic­h ab und musste zu einem ernsten Gespräch bei Scheider aufsalutie­ren.

Immer schon ein Strache-Fan war FPK-Stadtrat Wolfgang Germ. Ihm werden von Parteikoll­egen nun Ambitionen auf den blauen Landesrats­posten nachgesagt, sollte Ragger scheitern. GEORG LUX

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Scheider hatte ein „privates“Treffen

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