Probierenimgeschäft,
Der Online-handel ist längst ein Milliardengeschäft, Preisewerden akribisch übers Internet verglichen. Der stationäre Handel steht unter Zugzwang. Doch auch die Internet-riesen haben Probleme.
ASTRID JÄGER, MARKUS ZOTTLER
Gut 4,5 Milliarden Euro geben die Österreicher jedes Jahr für Einkäufe im Internet aus – Tendenz steigend. Davon entfallen aber nur 1,9 Milliarden Euro auf den österreichischen Einzelhandel. Das Geschäft im Internet wird vor allem von großen internationalen Konzernen dominiert. Allen voran Amazon. ImModebereich mischt – zumindest bei den Umsätzen – Zalando den Markt auf. Der letzte Schrei von Zalando ist eine neue Smartphone-App mit integriertem Barcode-Scanner. Damit lassen sich die Artikel in jedem beliebigen stationären Geschäft scannen und bei Zalando online suchen. Das Kleid im Geschäft probieren, sich dort von einer kompetenten Verkäuferin beraten lassen und dann beim OnlineHändler bestellen? In Deutschland spricht man bereits von einem „Angriff auf den stationären Handel“. Es wird befürchtet, dass mittelfristig jedes dritte Geschäft wird zusperren müssen.
„Beratungsdiebstahl“ist ein Begriff, der in diesem Zusammenhang häufig fällt. In Österreich kann die App zwar noch nicht heruntergeladen werden. Laut Zalando soll sich das aber schnell ändern. Und auch Amazon und eBay versuchen seit geraumer Zeit, mithilfe eines solchen Barcode-Scanners Kunden zu gewinnen. In der Handelssparte der Wirtschaftskammer wird vermutet, dass die Auswirkungen in Österreich ähnlich wie in Deutschland sein könnten. Schon jetzt würden viele Geschäfte leer stehen. Durch eine Online-Konkurrenz wie Zalando gehe dem stationären Handel Umsatz verloren.
„ Geizhals“baut aus
Als „neutraler Mittler“zwischen Händler und Online-Nutzer sieht sich das österreichische Preisvergleichsportal Geizhals, das in seiner mobilen Applikation ebenfalls auf das Einscannen von Barcodes setzt. Rund 2,8 Millionen Nutzer („Unique Clients“) finden pro Monat den Weg zu Geizhals, auf „860.000 gelistete Artikel“weist Unternehmenssprecherin Vera Pesata mittlerweile stolz hin. Egal ob Unterhaltungselektronik, Software, Haushaltsgeräte oder Sportartikel – Geizhals bekommt die Preisdaten der einzelnen Produkte direkt von den Händlern und stellt diese online. „Bei Preisänderungen mit maximal zehn Minuten Zeitverzögerung“, wie Pesata erklärt. Geld lukriert Geizhals von den gelisteten Händlern und (geringfügig) durch Werbeeinnah-