Nachfolger dringend benötigt!
Rund 4200 Kärntner Betriebe suchen laut Schätzung bis 2021 einen Übernehmer. Dass dabei die junge Familiengeneration die ältere ablöst, kommt immer seltener vor. Eine Herausforderung für diewirtschaft.
Die Zeiten ändern sich: Noch im Jahr 1996 wurden in Österreich drei von vier Betrieben innerhalb der Familie weitergegeben. Bis heute ist dieserWert auf 50 Prozent der Betriebe gesunken. Und die Tendenz istweiter fallend. „Dass der Anteil der familieninternen Übergaben abnimmt, hängt mit der demographischen Entwicklung zusammen – es gibt weniger Kinder“, sagt Peter Voithofer von derKMUForschung Austria. Und es hängt damit zusammen, dass die Kinder den Betrieb einfach nicht übernehmen wollen. Sie möchten einem anderen Beruf nachgehen.
Weitere Trends, die sich abzeichnen: Altersbedingte Übergaben verlieren an Bedeutung, während das Durchschnittsalter der Nachfolger steigt. Und: Der Anteil der weiblichen Nachfolger erhöht sich.
Problem: Der Nachfolgeprozess verläuft großteils ohne detaillierte Vorbereitung. 72 Prozent der Nachfolgen hatten keinen Plan zur Nachfolgeregelung. Voithofer: „Oft fehlen mittelfristige strategische Überlegungen zum Fortbestand und zur Sicherung derWettbewerbsfähigkeit.“Dabei ist die Unternehmensübernahme dank bestehender Strukturen eine echte Alternative zur Neugründung.
Dass es Handlungsbedarf gibt, steht außer Zweifel. Schließlich geht es bis 2021 um mehr als 500.000 Arbeitsplätze in Österreich, die von Unternehmensübergaben betroffen sind. Am meisten Betriebe werden österreichweit im Bereich Gewerbe und Handwerk übergeben, dann kommen Handel und Tourismus.
Ein innovativer Ansatz, wieman diese Herausforderungen bewältigen kann, ist das Projekt „Follow Me“, das die Wirtschaftskammer Steiermark entwickelt hat: So konnten im Vorjahr alleine in der Steiermark 1000 Unternehmen in erfolgreich übergeben und gut 7000 Arbeitsplätze gesichertwerden. Eine Online-Nachfolgebörse ist dabei dasWerkzeug – sie deckt das gesamte Bundesgebiet ab.
www.nachfolgeboerse.at