Keine stabileren Knochen fürs Baby
Vitamin D in der Schwangerschaft wirkt nicht, auch bei Herzkrankheiten ist es umstritten.
Schwangere können durch die Einnahme von Vitamin-D-Präparaten laut einer neuen Studie nicht dazu beitragen, dass ihre Kinder später stabilere Knochen bekommen. Forscher der britischenUniversität Bristol nahmen für eine im Fachmagazin „The Lancet“veröffentlichte Studie denVitamin-D-Haushalt von fast 4000 schwangeren Frauen in Großbritannien unter die Lupe. Als die Kinder der Frauen neun Jahre altwaren, untersuchten dieWissenschafter den Mineralgehalt von deren Knochen.
Die Forscher konnten keinenZusammenhang zwischen dem Vitamin-D-Haushalt der Schwangeren und der Stabilität der Knochen ihrer Kinder ausmachen. Es gäbe daher keinen Grund, schwangeren Frauen Vitamin-D-Präparate zu empfehlen, umdamit einem niedrigen Mineralgehalt in den Knochen ihresNachwuchses vorzubeugen.
Nach Angaben der Forscher handelt es sichumdie bisher größte Studie zu der Fra- ge. In einigen Ländern empfehlen Ärzte Schwangeren daher die Einnahme von Vitamin-D-Präparaten, in der Wissenschaft herrscht darüber aber keine Einigkeit.
Erst kürzlich stellte auch die Grazer Stoffwechsel-Expertin Karin Amrein bei der österreichischen Apothekertagung in Saalfelden klar, dass es keine ausreichenden Beweise dafür gäbe, dass die Einnahme von Vitamin-D-Präparaten bei Herzleiden einen eindeutig positiven Effekt hat. Während die tägliche Einnahme von Vitamin D und Kalzium seit Langem eine Basis für die Behandlung des krankhaften Knochenabbaus darstellt, kann noch nicht zur Vitamin-D-Prophylaxe in Sachen Herzkrankheiten geraten werden. Die Expertin: „Derzeit gibt es zu wenig Beweise für eine Vitamin-D-Supplementation in der Prophylaxe bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen.“Allerdings laufen derzeit international sehr große Studien zu dieser Frage.