Des Kaisers privates Glück
Hortpädagogin Uliwehr ist seit zehn Jahren die Frau an der Seite von Peter Kaiser. Vom Leben Tür an Tür, Lachen und Laufen.
Hortpädagogin UliWehr ist seit zehn Jahren die Frau an der Seite von Peter Kaiser. Im Porträt erzählt sie vomLeben Tür an Tür, vom Lachen, Laufen undwarum sie keine „First Lady“ist.
ANDREA BERGMANN
Der Begriff schreckt sie. Nein, die „First Lady“wolle sie nie sein. „Ich bin die Uli und werde immer die Uli bleiben.“UliWehr (51) ist seit zehn Jahren die Frau an der Seite von Peter Kaiser. Unkompliziert, natürlich, selbstbewusst, fröhlich. Die Hortpädagogin erlebt kommenden Donnerstag den Höhepunkt von Kaisers Politikkarriere mit: dieWahlzumLandeshauptmann. „Ich werde ihm den Rücken freihalten und begleiten, wenn er mich braucht; sofern es meine Arbeit, die Buben und meine Gesundheit zulassen.“
Die gebürtige Steirerin leitet seit drei Jahren das „Haus des Kindes“in Klagenfurt. Sohn Michael ist 18 Jahre alt, Kaisers Sohn Luca ebenfalls. Die beiden Buben wurden bereits mit vier Freunde, als Wehr von Graz nach Klagenfurt zog, ihrem Bruder und ihren Eltern folgte. Die Prophezeiung ihres Bruders, „Dich hol ich auch noch nach“, traf ein, als in Kla- genfurt ein Hortposten ausgeschrieben war und die alleinerziehende Mutter eine Pragmatisierung in Graz „gegen Lebensqualität in Kärnten eintauschte“.
Wehr zog in die Nachbarwohnung von Kaiser ein, der sich die Erziehung seines Sohnes mit seiner Ex-Frau teilt. Aus der Freundschaft der Buben und aus der Nachbarschaft wurde zwischen den Elternteilen später quasi eine Sandkastenliebe. „Irgendwann hat es gepasst. Den Peter hab’ ich nie anders als in öffentlicher Funktion gekannt.“Mit stark eingeschränkter Zeit für Privates. Ja, die Phase des Frustes darüber, die habe sie einmal gehabt. „Aber die ist längst vorbei. Es ist wichtig, sein eigenes Leben zu leben.“
Die zwei getrennten Wohnungen gibt es immer noch. „Living next door to Uli“, könnte man singen. Tür an Tür lebt es sich als Patchworkfamilie leichter. „In meiner Wohnung wird gekocht, manchmal essen wir aber in Peters Wohnung am Balkon. Wenn Gäste kommen, findet das bei Peter statt, dann ist meine Wohnung Rückzugspunkt für die Buben.“Alltag bei Kaiser-Wehr. „So kann jeder seine Eigenständigkeit bewahren.“
Je älter die Buben wurden, umso mehr wurde und wird zu Hause politisiert. Vor allem das Zuhören, wie sie es aus ihremBeruf kennt, ist für Wehr wichtiger Part. „Meist braucht man nichts zu sagen, um eine Last abzunehmen.“Psychologin und Pädagogin sei sie auch zu Hause oft. Ja, sie leide mit, wenn in der Politik die Hackeln fliegen, und sie rege sich auf, „wenn es Ungerechtigkeiten gibt. Da bin ich impulsiv.“
Jubel und Sorge
Am Wahlabend, als in der SPÖZentrale die Freude überschäumte, da blitzte bei der Frau an der Seite des Siegers Sorge auf: „Der Jubel und das Schulterklopfen werden nicht bleiben. Es werden auch sehr sehr harte Zeiten kommen. Untergriffe, Anschüttungen.“Nachsatz: „Aber wir sind beide sehr stark. Und wir können sehr gut miteinander reden.“
Wehr kommt aus einem roten Elternhaus „aus der ur-roten Gemeinde Trieben“, war bei den Kinderfreunden. Ein Onkel war SPÖ-Bürgermeister. Ob es für die