Mit freiem Auge
Ja fällt der Formel 1 gar nichts anderes mehr ein? SeitWochen gibt es nur ein einziges Gesprächsthema. Die Reifen.
Das las sich zum Beispiel auf motorsport-total.com, einer der normalerweise vielfältigsten deutschsprachigen Internet-Plattformen, auf einer einzigen Seite so:
„Vor dem Qualifying: Wetter und Reifen lassen Fragen offen.“
„Reifenpoker: Werwagt ein Zweistopp-Rennen?“
„Mercedes: Optimismus in Sachen Reifen.“
„McLaren hofft auf Intermediate (eine Mischform von Regen- und Trockenreifen, Anm.)-Wetter.“
„Haben die Reifen zu viel Einfluss in der Formel 1?“
„Vettel: Ich hoffe, wir haben genügend Reifen.“
„Hembery (Formel-1-Chef des Reifenerzeugers Pirelli, Anm.): Sollen wir die Rennen etwa langweiliger machen?“E in Pilot hat für jedes Rennwochenende elf Sätze Trockenreifen, vier von den Intermediates und drei für Regen zur Verfügung.
Entscheidend ist es, die Reifen in einem sehr kleinen sogenannten „Fenster“zu bewegen.
Aber selbst das ist für den Zuschauer schon viel zu kompliziert. Denn mit freiem Auge ist das fast nicht zu erkennen, ob und wie die Vettels und Alonsos mit ihren Reifen herummurksen.
Für den Zuschauer geht das darum, dass ein Rennen spannend ist. Das sieht er nämlich mit freiem Auge.