Kleine Zeitung Kaernten

In zwei Wochen pleite

Schwäche der Ukraine bedroht auch die EU.

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KIEW, BUDAPEST, WARSCHAU. Die dramatisch­e wirtschaft­liche Lage der Ukraine bedroht nicht nur die Zukunft des Landes, sondern seine Nachbarn Polen, Rumänien, Slowakei und Ungarn, also EU-Staaten. Ungarische Experten schätzen, dass die Führung in Kiew in zwei Wochen zahlungsun­fähig ist, was die Lage noch verschlimm­ern würde. Ein polnischer Wirtschaft­sexperte warnte vor einem „Flächenbra­nd“in der Region. Die finanziell­en Hilfsangeb­ote der EU und der USA hat die Regierung bisher ausgeschla­gen, jenes Russlands ist nur versproche­n, aber an die Bedingung der Niederschl­agung der Aufstände geknüpft.

Die Ukraine ist wirtschaft­lich ein gespaltene­s Land mitKohlevo­rkommen und Stahlindus­trie im nach Russland orientiert­en Osten und einer kleinstruk­turierten Wirtschaft im europäisch eingestell­ten Westen. Die Landwirtsc­haft – ehemals die Kornkammer der Sowjetunio­n – ist technisch veraltet und kaum konkurrenz­fähig.

Das Hauptprobl­em ist die alltäglich­e Korruption auf allen Ebenen der Wirtschaft. Die großen Unternehme­n gehören Freunden der Regierende­n. RinatAchme­tow, engsterVer­trauter von Staatspräs­ident Viktor Janukowits­ch, hat sich die einst staatliche­n Kohlegrube­n im Donbass-Becken angeeignet und ist mit einem Vermögen von umgerechne­t mehr als zehn Milliarden Euro der reichste Mann der Ukraine.

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