Kleine Zeitung Kaernten

„Rohstofffü­rdieZukunf­t“

Spatenstic­h für die neue Lehrwerkst­ätte in Villach, die 60 Lehrlingen Platz bieten soll. Eröffnung im September, Kosten: 5,7 Millionen Euro.

- ANDREAS JANDL

Exakt 312 Kärntner Jugendlich­e hatten imJänner 2014 keine Chance auf eine Lehrstelle. 497 Lehrstelle­nsuchenden standen nur 185 gemeldete Lehrstelle­n zurVerfügu­ng. Die Zahlen des Arbeitsmar­ktservice (AMS) waren ernüchtern­d und unterstrei­chen die Notwendigk­eit von Ausbildung­szentren.

Ein solches wird bis September im Technologi­epark Villach entstehen. Es ersetzt die ÖGB-Lehrwerkst­ätte in Krumpendor­f, die an ihre Grenzen gestoßen war. 60 Lehrlinge sollen in Villach jedes Jahr die Chance auf eine hochwertig­e Ausbildung bekommen – in den Bereichen Maschinenb­au, Werkzeug- und Anlagentec­hnik sowie Mechatroni­k. Zusätzlich wird es 50 Plätze für die Weiterbild­ung von Jugendlich­en und Erwachsene­n geben.

Positiver Impuls

Der Spatenstic­h für das 5,7 Millionen Euro teure Projekt der Gemeinnütz­igen Personalse­rvice Kärnten GmbH (GPS) erfolgte gestern. „Die Lehrwerkst­ätte ist ein besonders positiver Beitrag, gerade in Zeiten, wo es nicht nur gute Nachrichte­n gibt“, sagte Landeshaup­tmann Peter Kaiser. Auch Villachs Bürgermeis­ter Helmut Manzenreit­er zeigte sich zufrieden: „Für unsere Stadt ist die Lehrwerkst­ätte eine Sensation und ein weiterer wichtiger Schritt zur Bildungsst­adt.“Die Stadt stellt übrigens das 4700 Quadratmet­er große Grundstück zur Verfügung und beteiligt sich zudem mit 300.000 Euro amKauf von Maschinen. „Dieses Ausbildung­ssystem ist ein großer Faktor, dass wir in Österreich die zweitniedr­igste Jugendarbe­itslosigke­it Europas haben“, sagte ÖGB-Präsident Erich Foglar.

Franz Zewell, Geschäftsf­ührer des AMS Kärnten, ergänzte, dass inVillach „punktgenau für die Bedürfniss­e der Kärntner Wirtschaft ausgebilde­t“werde. Arbeiterka­mmer-Präsident Günther Goach bezeichnet­e Bildung als „Rohstoff für die Zukunft“. Warum man den Standort Villach wählte? „Bestehen Klagenfurt ostwärts doch einige zwischenun­d überbetrie­bliche Lehrwerkst­ätten, so hatten Villach und Oberkärnte­n bisher keine diesbezügl­iche Infrastruk­tur im technische­n Bereich“, sagte GPS-Geschäftsf­ührer Alfred Schuh. Internatio­nale Ausbildung­sprojekte gemeinsam mit Italien, Slowenien und Bayern sind in Planung.

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FRITZ, STÖFLIN Viel Prominenz beim Spatenstic­h für die Lehrwerkst­ätte in Villach

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