„RohstofffürdieZukunft“
Spatenstich für die neue Lehrwerkstätte in Villach, die 60 Lehrlingen Platz bieten soll. Eröffnung im September, Kosten: 5,7 Millionen Euro.
Exakt 312 Kärntner Jugendliche hatten imJänner 2014 keine Chance auf eine Lehrstelle. 497 Lehrstellensuchenden standen nur 185 gemeldete Lehrstellen zurVerfügung. Die Zahlen des Arbeitsmarktservice (AMS) waren ernüchternd und unterstreichen die Notwendigkeit von Ausbildungszentren.
Ein solches wird bis September im Technologiepark Villach entstehen. Es ersetzt die ÖGB-Lehrwerkstätte in Krumpendorf, die an ihre Grenzen gestoßen war. 60 Lehrlinge sollen in Villach jedes Jahr die Chance auf eine hochwertige Ausbildung bekommen – in den Bereichen Maschinenbau, Werkzeug- und Anlagentechnik sowie Mechatronik. Zusätzlich wird es 50 Plätze für die Weiterbildung von Jugendlichen und Erwachsenen geben.
Positiver Impuls
Der Spatenstich für das 5,7 Millionen Euro teure Projekt der Gemeinnützigen Personalservice Kärnten GmbH (GPS) erfolgte gestern. „Die Lehrwerkstätte ist ein besonders positiver Beitrag, gerade in Zeiten, wo es nicht nur gute Nachrichten gibt“, sagte Landeshauptmann Peter Kaiser. Auch Villachs Bürgermeister Helmut Manzenreiter zeigte sich zufrieden: „Für unsere Stadt ist die Lehrwerkstätte eine Sensation und ein weiterer wichtiger Schritt zur Bildungsstadt.“Die Stadt stellt übrigens das 4700 Quadratmeter große Grundstück zur Verfügung und beteiligt sich zudem mit 300.000 Euro amKauf von Maschinen. „Dieses Ausbildungssystem ist ein großer Faktor, dass wir in Österreich die zweitniedrigste Jugendarbeitslosigkeit Europas haben“, sagte ÖGB-Präsident Erich Foglar.
Franz Zewell, Geschäftsführer des AMS Kärnten, ergänzte, dass inVillach „punktgenau für die Bedürfnisse der Kärntner Wirtschaft ausgebildet“werde. Arbeiterkammer-Präsident Günther Goach bezeichnete Bildung als „Rohstoff für die Zukunft“. Warum man den Standort Villach wählte? „Bestehen Klagenfurt ostwärts doch einige zwischenund überbetriebliche Lehrwerkstätten, so hatten Villach und Oberkärnten bisher keine diesbezügliche Infrastruktur im technischen Bereich“, sagte GPS-Geschäftsführer Alfred Schuh. Internationale Ausbildungsprojekte gemeinsam mit Italien, Slowenien und Bayern sind in Planung.