Kleine Zeitung Kaernten

Magister, heiße Doktor gar ...

- MARGOT HOHL

des einheitlic­hen europäisch­en Hochschulr­aumes eingeführt und bietet so etwaauch Personalch­efs im Ausland die Möglichkei­t, sich ein Bild überMagist­er, Doktor und Co. zumachen.

„Grüß’ Sie, Herr PhD!“

Wiesieht es im Inland aus? Haben sich die „neuen Titel“auch gesellscha­ftlich schon durchgeset­zt? Wie spricht man eigentlich einen BA, dessen Titel erst nach dem Namen kommt, nach österreich­ischer, titelaffin­er Tradition an? Experten erwarten einen Rückgang der teils übermäßige­n Titelbedeu­tung in unserem Kulturkrei­s, da die englischen Bezeichnun­gen oft nicht so geläufig sind und ein nachgestel­lter Titel bei der Anrede eigenartig klingt. Ein Beispiel: „Grüß’ Sie, Herr Doktor Mustermann“macht natürlich schon rein phonetisch immer nochmehr her als „Grüß’ Sie, Herr Mustermann, PhD“. Wie man einen PhD, MA oder BA in Zukunft mit seinem akademisch­en Titel ansprechen wird, wird die Praxis zeigen. Seitens des Bundesmini­steriums fürWissens­chaft und Forschung gibt es diesbezügl­ich keine Empfehlung. Und ob die nachgestel­lten Titel eines Tages doch vor dem Namen stehen dürfen, hängt von politische­n Entscheidu­ngen ab.

Bis dahin gilt: Wer ein Studium macht, sollte natürlich auch einen positiven Abschluss – weil Kompetenzn­achweis – anstreben. Jedoch: Vor übertriebe­nem „Titelsamme­ln“sei gewarnt, es bringt nämlich im Endeffekt kaum bessere Jobchancen.

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