Löschtdas Brennen imRachen
Sodbrennen ist ein Anzeichen für die Reflux- Erkrankung: Sie zerstört nicht nur die Lebensqualität, sondern auch die Speiseröhre.
Es fühlt sich an wie ein Feuerball, der sich hinter dem Brustbein den Weg nach oben gen Rachen bahnt: Sodbrennen. Diesen quälenden Schmerz nach zu viel und zu fettem Essen kennen viele – 15 Prozent der Bevölkerung leiden regelmäßig darunter. Doch wann ist das Brennen nicht nur unangenehm, sondern Zeichen für eine Erkrankung, die in der Folge die Speiseröhre zerstören kann?
„Von einer Reflux-Erkrankung spricht man, wenn die Symptome die Lebensqualität massiv beeinträchtigen oder schon eine Entzündung oder Verengung der Speiseröhre vorliegt“, erklärt Vanessa Stadlbauer-Köllner, Gastroenterologin an der MedUni Graz. Die Ursache dafür ist häufig ein ausgeleiertes Ventil zwischen Speiseröhre und Magen, durch das die ätzende Magensäure zurück in die Speiseröhre fließen kann. „Da die Speiseröhre nicht vor der Säure geschützt ist, schädigt der Reflux die Schleimhaut“, erklärt Stadlbauer-Köllner. Neben Entzündung und Verengung ist der Speiseröhrenkrebs eine gefürchtete, aber sehr seltene Folge dieser Verätzung.
Besser essen
Die erste Option in der Therapie ist die Lebensstil-Änderung: Schokolade und Wein sind typische Auslöser für Sodbrennen, man sollte auch individuell darauf achten, welche Lebensmittel nicht guttun. Der nächste Schritt ist die medikamentöse Therapie: Protonenpumpenhemmer, kurz PPI, reduzieren die Magensäureproduktion und damit auch die schmerzhaften Symptome. „Man kann die Medikamente auch ohne vorherige Magenspiegelung für zwei Wochen nehmen, um zu testen, ob sie wirken“, sagt Stadlbauer-Köllner. Mehr als 90 Prozent der Patienten kann mit diesen Mitteln geholfenwerden – nur die wenigsten brauchen eine Operation, um den Brand im Rachen dauerhaft zu löschen.