Endlich nicht mehr im Sitzen schlafen
Dieter Seidl lebt seit einem Jahr mit dem Magnetring, der seinen Mageneingang verschließt.
Nach dem Abendessen machte es sich Dieter Seidl gerne auf der Couch gemütlich. Doch als er in eine bequeme Position, irgendwo zwischen Sitzen und Liegen, glitt, begann sein Abendessen, die Speiseröhre wieder hochzuwandern. „Am Anfang habe ich gedacht, ich habe zu viel gegessen“, sagt Seidl. Am Anfang habe er auch versucht, den Essensbrei mit Wasser hinunterzuschlucken. Doch das gelang nicht und mit der Zeit kam das Essen immer höher, bis zur Kehle. „Das ist sehr unangenehm“, sagt Seidl. Er strich zunächst das Abendessen, irgendwann konnte er auch zu Mittag nichts mehr essen. Nach eineinhalb Jahren, in denen er die meisten Nächte im Sitzen verbrachte, entschied der 69-Jährige: Es muss etwas geschehen.
„Herr Seidl war ein Kandidat für die Operation, da sein AntiReflux-Ventil nicht mehr funktionierte“, erklärt Martin Riegler, Reflux-Spezialist in Wien, bei dem Seidl Hilfe suchte. Nach ausführlicher Diagnostik entschied sich Seidl für den neuen LinxRing, den Riegler im Rahmen einer Studie am AKH Wien bisher 32 Patienten eingesetzt hat. „Die Sieben-Jahres-Ergebnisse zeigen, dass der Ring genauso wirksam ist wie die herkömmlicheMethode“, sagt Riegler. Wie bei der Fundoplicatio wird auch hier mittels Knopflochchirurgie operiert – Seidl blieben nur fünf kleine Schnitte am Bauch. Nach der Operation konnte er zwar gleich normal essen – „ich musste aber lernen zu schlucken“. Denn der Widerstand der Magnete muss überwunden werden, was bei einigen Patienten zu schweren Schluckstörungen führte, sodass der Ring entferntwerden musste. Bei Seidl legte sich das Schluckproblem nach zwei Wochen – seither geht es ihm gut. Eine Einschränkung gibt es aber: „Ich kann nicht zur Magnetresonanztomografie“, sagt Seidl, der Ring würde dabei kaputtgehen.
Für Seidl zählt: Er kann sich zum Schlafen wieder hinlegen.