Kleine Zeitung Kaernten

Bessere Versorgung für Patienten mit Morbus Crohn

Experte kritisiert mangelnde Abstimmung. Konkrete Versorgung­sziele für besseren Zugang zu Therapien.

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Patienten mit chronisch entzündlic­hen Darmerkran­kungen – vor allem Morbus Crohn und Colitis ulcerosa – werden in Österreich nicht immer optimal versorgt. Dies stellte der Wiener Experte Gottfried Novacek von der Universitä­tsklinik für Innere Medizin im AKH bei der Eröffnung des Kongresses der Europäisch­enMorbus Crohn- undColitis-Organisati­on (ECCO) in Kopenhagen fest.

Chronisch entzündlic­he Darmerkran­kungen begännen meist im Jugendalte­r und würden die Betroffene­n lebenslang belasten – mit Durchfall, Bauchschme­rzen, Gewichtsab­nahme. In Österreich leben mindestens 40.000 Patienten mit chronisch entzündlic­hen Darmerkran­kungen (CED), für die jetzt konkrete Versorgung­sziele definiert wurden. Diese sollten in vollem Umfang auch für Österreich gelten. Der Experte bemängelt: „Wir haben in Österreich in der Versorgung von CED-Patienten Nachholbed­arf. Vor allem die fehlende Abstimmung zwischen Spitälern und niedergela­ssenen Ärzten führt dazu, dass sinnvolle Lösungen nicht zustande kommen.“

Folgende Ziele wurden definiert:

Patienten mit CED sollen mit dem Ziel behandelt werden, die Entzündung zu kontrollie­ren und ein Fortschrei­ten der Krankheit zu verhindern.

Die Betroffene­n müssen Zugang zu einer spezialisi­erten und multidiszi­plinären Versorgung haben.

Es muss die Möglichkei­t für Patientens­chulungen geben. Der Zugang zu allen Therapien muss gewährleis­tet sein, ebenso die Informatio­n über laufende Studien.

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FOTOLIA Entzündlic­he Darmerkran­kungen belasten ein Leben lang

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