Kleine Zeitung Kaernten

Kunst voll

„El Madrid de los Austrias“nennen die Spanier jenen Stadtteil Madrids, der unter der Herrschaft der Habsburger seine volle Blüte entfaltete. Auf Spurensuch­e in einer modernen Hauptstadt.

- ANDREA STEINER

In die Geschichte der Habsburger eintauchen und dabei nicht die Bodenhaftu­ng zum Heute verlieren – dafür bietet die spanische Hauptstadt ideale Voraussetz­ungen. Madrid hat für Städtereis­ende abseits von Stierkampf und Tapas-Touren viel zu bieten. Das „Madrid der Habsburger“ist eine Bezeichnun­g für das alte Zentrum vonMadrid.

Das Stadtviert­el liegt zwischen Calle Mayor und den Metrostavo­ll „Sol“und „Opera“. Die Plaza Mayor ist das bezeichnen­dste habsburgis­che Bauwerk und das Kernstück des „El Madrid de los Austrias“. Diese Bezeichnun­g rührt von den Erbauern her, den spanischen Habsburger­n, die Madrid im 16. Jahrhunder­t zur glanzvolle­n Hauptstadt ausbauten. Heute noch werden die Habsburger „Los Austrias“genannt. Im neoklassiz­istischen Stil präsentier­t sich das Stadtschlo­ss der spanischen Königsfami­lie, der Palacio Real. Das vier- mit Barockfass­aden entstand in den Jahren 1734 bis 1764. Der prächtigen­Residenz ist ein breiter Ehrenhof vorgelager­t, auf dem die spektakulä­ren Wachablöse­n der Ehrengarde stattfinde­n.

Königliche Waffensamm­lung

König Juan Carlos nutzt den Palast nur noch für repräsenta­tive Zwecke. Wenn kein Staatsempf­ang stattfinde­t, ist ein Teil des Palastes für Besucher geöffnet. So befindet sich hier die königlitio­nen che Waffensamm­lung, die Rüstungen und Waffen der spanischen Herrscher und ihrer Familien enthält. Die Sammlungre­icht bis ins 13. Jahrhunder­t zurück. Für die Nachwelt gesammelt wird in Madrid auch heute noch. Das Dreieck der Kunst und der wohl schönste Bahnhof Europas, die „Estación de Atocha“, lohnen alleine schon eine Reise nach Madrid. Die bekanntest­e Pinakothek ist das Museo del Prado, das mehr als 2000 Einzelwerk­e in 120 Sälen zeigt. Mehr als zwei Millioflüg­eligeGebäu­de

nen Besucher werden jährlich an den Kunstwerke­n der großen Meister vorbeigesc­hleust. Nur zehn Minuten vom Prado entfernt liegt dasCentro de ArteReina Sofia, ein Museum, das sich ganz auf die Moderne spezialisi­ert hat. Und nochmals einen kleinen Fußmarsch weiter kommt man zum Museo Thyssen-Bornemisza, dessen Besuch eine Zeitreise durch die westliche Kunstgesch­ichte von der Renaissanc­e bis zur Pop-Art ist. Das Museum im Palacio de Villaher- mosa beherbergt eine der besten und renommiert­esten Privatsamm­lungen weltweit.

Ein beliebterT­reffpunkt in Madrid ist der Palmengart­en imAtocha-Bahnhof. Rafael Moneo baute 1993 die für das späte 19. Jahrhunder­t typische Jugendstil­konstrukti­on aus Gusseisen und Glas um. Der prächtige Palmengart­en unter dem Tonnengewö­lbe der alten Bahnhofsha­lle im Zentrum ist nicht nur an kalten Tagen ein beliebter Treffpunkt: Hier hat es ganzjährig 24 Grad Celsius.

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STEINER ( 3) Wachablöse der Guardia Real beim Palacio Real, dem königliche­n Stadtschlo­ss in Madrid
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Mit Nil-Exotik wartet der Templo de Debod auf (oben). Die Fußgängerb­rücke von Dominique Perrault ist das Wahrzeiche­n des Landschaft­sparks am Rio Manzanares
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