Kunst voll
„El Madrid de los Austrias“nennen die Spanier jenen Stadtteil Madrids, der unter der Herrschaft der Habsburger seine volle Blüte entfaltete. Auf Spurensuche in einer modernen Hauptstadt.
In die Geschichte der Habsburger eintauchen und dabei nicht die Bodenhaftung zum Heute verlieren – dafür bietet die spanische Hauptstadt ideale Voraussetzungen. Madrid hat für Städtereisende abseits von Stierkampf und Tapas-Touren viel zu bieten. Das „Madrid der Habsburger“ist eine Bezeichnung für das alte Zentrum vonMadrid.
Das Stadtviertel liegt zwischen Calle Mayor und den Metrostavoll „Sol“und „Opera“. Die Plaza Mayor ist das bezeichnendste habsburgische Bauwerk und das Kernstück des „El Madrid de los Austrias“. Diese Bezeichnung rührt von den Erbauern her, den spanischen Habsburgern, die Madrid im 16. Jahrhundert zur glanzvollen Hauptstadt ausbauten. Heute noch werden die Habsburger „Los Austrias“genannt. Im neoklassizistischen Stil präsentiert sich das Stadtschloss der spanischen Königsfamilie, der Palacio Real. Das vier- mit Barockfassaden entstand in den Jahren 1734 bis 1764. Der prächtigenResidenz ist ein breiter Ehrenhof vorgelagert, auf dem die spektakulären Wachablösen der Ehrengarde stattfinden.
Königliche Waffensammlung
König Juan Carlos nutzt den Palast nur noch für repräsentative Zwecke. Wenn kein Staatsempfang stattfindet, ist ein Teil des Palastes für Besucher geöffnet. So befindet sich hier die königlitionen che Waffensammlung, die Rüstungen und Waffen der spanischen Herrscher und ihrer Familien enthält. Die Sammlungreicht bis ins 13. Jahrhundert zurück. Für die Nachwelt gesammelt wird in Madrid auch heute noch. Das Dreieck der Kunst und der wohl schönste Bahnhof Europas, die „Estación de Atocha“, lohnen alleine schon eine Reise nach Madrid. Die bekannteste Pinakothek ist das Museo del Prado, das mehr als 2000 Einzelwerke in 120 Sälen zeigt. Mehr als zwei MillioflügeligeGebäude
nen Besucher werden jährlich an den Kunstwerken der großen Meister vorbeigeschleust. Nur zehn Minuten vom Prado entfernt liegt dasCentro de ArteReina Sofia, ein Museum, das sich ganz auf die Moderne spezialisiert hat. Und nochmals einen kleinen Fußmarsch weiter kommt man zum Museo Thyssen-Bornemisza, dessen Besuch eine Zeitreise durch die westliche Kunstgeschichte von der Renaissance bis zur Pop-Art ist. Das Museum im Palacio de Villaher- mosa beherbergt eine der besten und renommiertesten Privatsammlungen weltweit.
Ein beliebterTreffpunkt in Madrid ist der Palmengarten imAtocha-Bahnhof. Rafael Moneo baute 1993 die für das späte 19. Jahrhundert typische Jugendstilkonstruktion aus Gusseisen und Glas um. Der prächtige Palmengarten unter dem Tonnengewölbe der alten Bahnhofshalle im Zentrum ist nicht nur an kalten Tagen ein beliebter Treffpunkt: Hier hat es ganzjährig 24 Grad Celsius.