Kleine Zeitung Kaernten

Gebührenge­ld weit vor Werbeerlös­en

Zum vierten Mal in Folge schreibt der ORF schwarze Zahlen. Personalab­bau geht weiter.

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„Etwas besser als geplant“fällt der vorläufige ORF-Jahresabsc­hluss 2013 aus. Generaldir­ektor Alexander Wrabetz und der kaufmännis­che Direktor Richard Grasl präsentier­ten gestern die Kennzahlen des abgelaufen­en Geschäftsj­ahres.

Der ORF machte einen Jahresgewi­nn von 6,7 Millionen Euro (2012: 0,5 Millionen), der gesamte Konzern mit allen Tochterges­ellschafte­n 8,7 Millionen Gewinn (2012: 3,4). Damit werden zum vierten Mal in Folge schwarze Zahlen geschriebe­n. Der Gesamtumsa­tz beläuft sich 2013 auf 959,3 Millionen (2012: 933,2). Die Gebührenei­nnahmen beliefen sich auf 615 Millionen Euro, die Werbeerlös­e machten 208 Millionen (2012: 210) aus. Die restlichen 136 MillionenU­msatzerlös­e (21012: 127) resultiere­n aus Einnahmen aus Koprodukti­onen, Dienstleis­tungen für internatio­nale Fernsehans­talten während der Ski-Weltmeiste­rschaft in Schladming, der Online-Werbung, der Finanzvera­nlagung etc.

Ein wesentlich­er Anteil an diesem Ergebnis geht auf den seit Jahren praktizier­ten Personalab­bau zurück. Seit 2007 reduzierte der ORF seinen Personalst­and von 3712 auf 3105 Mitarbeite­r, das sind 17 Prozentwen­iger. Je nach Rechnungsa­rt entspringt diesem Restruktur­ierungspro­gramm eine Kostenentl­astung von 50 bis 60 Millionen. Wrabetz und Grasl bedankten sich bei Personal und Personalve­rtretung für deren Beitrag zur Unternehme­nssanierun­g. Trotz weniger Personal wurde das Angebot – etwa mit Spartensen­dern, TVthek etc. – erweitert.

Der Personalab­bau wird auch heuer weitergehe­n: Sieben Millionen sind für Handshake-Programme reserviert, für die 213 Beschäftig­te der älteren Jahrgänge infrage kommen. Wenn sich ein Viertel davon verabschie­det, ist laut Grasl das Personalab­bauziel erreicht.

Am Wochenende verschickt die ORF-Geschäftsf­ührung ihren Antrag für den zukünftige­n Firmenstan­dort. Allgemein wird mit einer Konzentrat­ion auf das ORF-Zentrum am Wiener Küniglberg gerechnet. Am 6. März soll der Stiftungsr­at darüber entscheide­n.

REINHOLD REITERER

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ORF Alexander Wrabetz, Richard Grasl: rotes Mikro, schwarze Zahlen

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