Ein Wirt fürs ganze Jahr
Johann Ogris (57) aus Ludmannsdorf wurde für sein „dreisprachiges“Restaurant von der KärntnerWirtshauskultur zumWirt des Jahres gekürt.
ELISABETH TSCHERNITZ- BERGER
Das Gasthaus Ogris in Ludmannsdorf ist nicht einfach nur ein Gasthaus. Es nennt sich Gasthaus – Gostisˇcˇe – Trattoria. Die Speisekarte ist in Deutsch, Slowenisch und Italienisch abgefasst und gekocht wird das Beste aus den drei Regionen.
„Ich binWirt mitHerz und Seele und lebe die Alpen-Adria-Region nicht nur in der Sprache, sondern auch in Gedanken“, bekennt der sympathische Wirt Johann Ogris (57), der das Gasthaus in dritter Generation führt. Wohl auch deshalb wurde „Ogi“vom Verein Kärntner Wirtshauskultur zum „Wirt des Jahres“gekürt. Tausend Gäste haben für „Ogi“und sein Team gevotet. Obendrein räumte er Preise als beliebtestes Gasthaus im Bezirk Klagenfurt-Land und für das gemütlichste Dorfgasthaus ab. Anlässlich des Festes „20 Jahre Kärntner Wirtshauskultur“durfte Johann Ogris dieTrophäe in seinem eigenen Gasthaus in Empfang nehmen. Und die Freude war ihm ins Gesicht geschrieben.
„Mit der Wahl des Wirtes des Jahres geht es uns darum, das Selbstbewusstsein der Wirte zu stärken“, erklärt Josef Graber, Obmann der Kärntner Wirtshauskultur. Dem Wirt des Vertrauens komme nämlich immer mehr Bedeutung zu.
Das Dorfwirtshaus gegenüber der Kirche von Ludmannsdorf hat Großvater Johann Ogris gegründet, Johann der Zweite hat es weitergeführt und Johann der Dritte hat mit Marco (21) bereits einen begeisterten Nachfolger. Im Hintergrund werkt Ehefrau Elisabeth, die die Köstlichkeiten aus der Küche verantwortet.
„Wir sind kulinarische Jahresbegleiter“, verrät Ogris das Küchengeheimnis. Heimischen Spargel im Frühjahr, Fisch und Calamari aus der Adria im Sommer, Wild im Herbst, Schlachtschmaus im Winter. Laibacher Cremeschnitte und Gibanica stehen ständig auf der Karte.
Auch sein Geschmack ist beeinflusst von Bergen und Meer. Seine Lieblingsgasthäuser sind Ankele und Sˇ kolka in Trzˇicˇ und Tschurwald in Tarvis.
Seinen Gästen gefällt die Mehrsprachigkeit von Küche und Keller. „Ogi“ist überzeugt: „Was früher eine Bremse war, ist heute einMotor.“