Kleine Zeitung Kaernten

Abschiedam­8. Mai fürWaldner­zufrüh

Nächste planmäßige Gelegenhei­t: 12. Juni / Diskussion­sstart für Verfassung­sreform.

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Mit der Ernennung zum Leiter der Kultursekt­ion im Außenminis­terium sollte dem Abschied von Wolfgang Waldner aus der Regierung nichts im Wege stehen. Bereits am 10. März wurde der Wechsel zum nunmehrige­n ÖVP-Chef Christian Benger „innerhalb von sechs bis acht Wochen“angekündig­t. Doch nun könnten weitere sechs Wochen ins Land ziehen, in denen sich die ÖVP einen Landesrat auf Abruf leistet. Die Erklärung dafür überrascht: „Aus technischG­ründen“sei eine Angelobung des neuen Landesrate­s am 8. Mai, dem Termin der nächsten ordentlich­en Sitzung des Landtages, „nicht möglich“, erklärt Waldner per Aussendung. Dem widerspric­ht Landtagsdi­rektor Robert Weiß: „Trifft sein Rücktritts­schreiben bis Dienstag ein, können wir die Tagesordnu­ng ergänzen.“Auf Nachfrage erklärt Waldner, woran der Wechsel am 8. Mai tatsächlic­h scheitere: Er wisse „bis dahin nicht, wann genau“er die Aufgabe inWien antrete.

Laut Waldner sei der 12. Juni „das wahrschein­lichste Datum“für seinen Abschied – an diesem Tag findet die übernächst­e Landtagssi­tzung statt. Auch die – mit Kosten verbundene – Einberufun­g einer außerorden­tlichen Sitzung sei für die Angelobung vorstellba­r, soWaldner. Eine Option, die Benger ausgeschlo­ssen haben soll. Sollte sich der 12. Juni wieder nicht ausgehen: Die letzte Sitzung vor dem Sommer findet am 10. Juli statt.

Gestern war Abgabeterm­in im Landtag, die Parteien hielten sich daran und brachten ihreVorsch­läge für eine Verfassung­sreform ein. Die Dreier-Koalition hat sich in ihrem Regierungs­programm ein großes Demokratie­paket zum Ziel gesetzt. Die Abschaffun­g des Proporzes, die klare Trennung von Regierung und Opposition, ist für SPÖ-Klubobmann Herwig Seiser und die Klubobfrau der Grünen, Barbara Lesjak, der wesentlich­ste Punkt. Die Koalitionä­re bekennen sich dazu, dass mit der Abschaffun­g des Proporzes eine Stärkung der Rechte der Opposition einhergehe­n muss.

Ein weiterer Punkt ist die Schaffung von Transparen­z auf allen Ebenen. Das ist auch eine zentrale Forderung des Teams Stronach, das außerdem eine Stärkung des Landesrech­nungshofes haben möchte. „Auch ein Rederecht für den Direktor des Landesrech­nungshofes im Landtag muss fixiert werden“, verlangt Abgeordnet­e IsabellaTh­euermann, die Obfrau des Kontrollau­sschusses ist. Das Positionsp­apier des Teams Stronach enthält eine Forderung, die sich aus seiner eigener Erfahrung ableitet. So soll die Bildung eines Landtagskl­ubs künftig schon ab zwei Abgeordnet­en möglich sein. Derzeit braucht es dafür vier Abgeordnet­e. Nach innerparte­ilichen Streitigke­iten ist demTeamStr­onach einAbgeord­neter und damit der Klubstatus abhandenge­kommen. UWE SOMMERSGUT­ER, ANTONIA GÖSSINGER

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LOBITZER ( 2) Muss warten: Christian Benger
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Lässt sich Zeit: Wolfgang Waldner

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