Vergewaltigung in Asylwerberheim
Drei Männer aus Afghanistan wurden wegen Gruppenvergewaltigung angeklagt.
MANUELA KALSER
Irgendwann fragte Richter Uwe Dumpelnik: „Und die schweren Verletzungen im Genitalbereich? Die soll sich die Frau selber zugefügt haben – oder wie?“
Drei Asylwerbern aus Afghanistan wird vorgeworfen, eine Frau aus der Mongolei gemeinsam vergewaltigt zu haben. Zu der Gruppenvergewaltigung soll es am 20. Dezember 2013 in einem Kärntner Asylwerberheim gekommen sein. Doch die Angeklagten im Alter von 20 und 21 Jahren bestritten die Tat bei ihrem Prozess am Mittwoch oder schwächten sie ab.
Staatsanwalt Christian Pirker sagte hingegen: „Die Männer haben die Türe abgeschlossen, sie haben die Frau geschlagen, bedroht und dann gemeinsam vergewaltigt.“Der vierjährige Sohn der 30-jährigen Asylwerberin war während der Tat ebenfalls in der Wohnung. Ein Nachbar sagt, er habe die Frau schreien gehört. „Bitte, bitte, mein Baby, mein Baby, bitte nicht“, soll die Betroffene gefleht haben. Wie viel das Kind des Opfers mitbekommen hat, kann niemand genau sagen. Einer der Angeklagten schilderte, der Bub sei in einem anderen Raum gewesen. Die Frau selbst musste gestern nicht mehr aussagen, sie wurde zuvor inAbwesenheit der Angeklagten einvernommen. Im Prozess wurde sie von einer Anwältin vertreten.
Die Verdächtigen sagten ganz unterschiedlich aus. Von einem umfassenden Geständnis waren sie weit entfernt. Es fielen Sätze wie: „Sie hat es freiwillig gemacht.“Oder: „Ich habe zwar versucht sie zu vergewaltigen. Aber berührt habe ich sie nicht.“Der Prozess wurde vertagt. Es gilt die Unschuldsvermutung.