Kleine Zeitung Kaernten

Gewinnpräm­ie: Leitl drückt aufsTempo

Künftig nur 25 Prozent Lohnsteuer, wenn Firma ihre Mitarbeite­r am Erfolg beteiligt.

-

KLAGENFURT, WIEN. Nach der Budgetrede von Finanzmini­ster Michael Spindelegg­er fordert Wirtschaft­skammerprä­sident Christoph Leitl nun rasch die Umsetzung von geplanten Entlastung­en. Als Erstes nimmt er sich das Thema „steuerbegü­nstigte Erfolgsprä­mie für Mitarbeite­r“vor: Wenn eine Firma Gewinne schreibt und ihren Mitarbeite­rn deshalb freiwillig­e Erfolgsprä­mien zahlt, dann sollen diese Extrazahlu­ngen nur mit einem Sonder-Steuersatz von 25 Prozent belegt werden.

Diese Steuerbegü­nstigung findet sich als Vorhaben im Regierungs­programm, Leitl wird jetzt ungeduldig: „Das kann man sofort umsetzen, ich wünsche mir, dass das ohne Verzögerun­g geschieht.“Anders als etwa die Beseitigun­g der kalten Steuerprog­ression (Leitl: „Die Progressio­n werden wir jetzt nicht wegbringen, das können wir uns nicht leisten“) sei diese Entlastung für das Bundesbudg­et finanziell verkraftba­r. Der Wert liege vor allem im Symbolisch­en – es gehe um Mitarbeite­rmotivatio­n in ohnehin schwierige­n Zeiten: „Die Leute sind wegen der Hypo unzufriede­n, hier könnte man in die Offensive gehen.“Dadurch würde auch die Kaufkraft gestärkt.

Laut Regierungs­programm ist diese Maßnahme begrenzt: Die Steuerbegü­nstigung gilt nur für Gewinnbetr­iebe für maximal zehn Prozent des Bilanzgewi­nns und maximal 1000 Euro pro Mitarbeite­r und Jahr. Zudemwurde festgeschr­ieben, die Prämienbeg­ünstigung zunächst auf drei Jahre befristet einzuführe­n. Gerade aufgrund der überschaub­aren Auswirkung­en solle man diesen Schritt nicht verzögern, sagt Leitl: „Es bewegt nicht die Welt, aber es ist ein gutes Signal.“

„ Kreativitä­t wird gelähmt“

Er fordert auch ein Ende der „Verteilung­sdiskussio­n“, das habe dem Standort Österreich schon massiv geschadet. „Investoren wollen Vertrauen.“Auch die überborden­de Bürokratie ist Leitl und Franz Pacher, Präsident der Kärntner Wirtschaft­skammer, ein Dorn im Auge. „Das lähmt die kreative Energie der Unternehme­r“, sagt Pacher.

Vielen würde aufgrund komplizier­ter gesetzlich­er Rahmenbedi­ngungen die Freude vergehen. „Zuerst beraten, dann begleiten und dann erst strafen, muss dasMotto sein“, sagt Leitl. „Der Staat soll Begleiter und kein Inkassobür­o sein.“Die Wirtschaft­skammer hatte den gestrigen 30. April zum „Tag der Arbeitgebe­r“erklärt. 30.500 Betriebe in Kärnten beschäftig­en etwa 175.000Mensche­n.

ERNST SITTINGER, WOLFGANG FERCHER

 ?? WK/ KK ?? Pacher und Leitl hissten schon gestern die österreich­ische Flagge
WK/ KK Pacher und Leitl hissten schon gestern die österreich­ische Flagge

Newspapers in German

Newspapers from Austria