Kampfgegen„Krebsgeschwür“
Obama kündigt nach Tötungsvideo weitere Luftschläge gegen IS an.
Aus Rache für die amerikanischen Luftangriffe im Irak hat die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) nach eigenen Angaben einen US-Journalisten enthauptet. Die Dschihadisten veröffentlichten im Internet ein erschütterndes Video, das die Tötung des 40-jährigen Fotografen James Foley zeigt.
Das FBI hält das Video für authentisch. Bei seiner Hinrichtung trug er einen orangen Anzug wie ein Guantanamo-Häftling. Der Fotoreporterwurde seit 2012 vermisst. Er habe sich zuletzt in Syrien aufgehalten, wo er im Al-Shifa-Krankenhaus die Arbeit der Ärzte filmte. Und wo er eine Spendensammlung organisierte, für einen neuen Rettungswagen. „Das sollte in Erinnerung bleiben“, schreibt einKollege Foleys auf „Zeitonline“, „und nicht, wieTerroristen ihn instrumenta-
WASHINGTON.
lisiert haben.“Bereits 2011 hatten libysche Regierungssoldaten Foley und zwei weitere Journalisten entführt, darunter den südafrikanisch-österreichischen Fotografen Anton Hammerl, der nicht überlebte. James Foley hatte nach dessen Tod eine Auktion bei Christie’s in London organisiert, deren Erlös derWitwe und den Kindern Hammerls zugutekamen. US-Präsident Barack Obama meldete sich von seinem Urlaub in Martha’s Vineyard, nannte den IS ein „Krebsgeschwür“und erklärte, die Vereinigten Staaten würden „alles Nötige unternehmen“, um USBürger zu beschützen und den IS zu bekämpfen, also weiterhin Luftschläge gegen durchzuführen.
Im Drohvideo des IS erklärte ein schwarz maskierter Mann, dass weitere Journalisten getötet würden, fallsWashington die Luftschläge nicht einstellt – der Mann sprach mit britischem Akzent. Großbritanniens Premier David Cameron brach daraufhin seinen Urlaub ab. Ein weiterer US-Bürger soll in den Händen des IS sein. Es handle sich dabei um den US-Journalisten Steven Sotloff, der im August 2013 in Syrien verschwand. MANUELA SWOBODA
die
Miliz