54,3 Millionen für Tiroler
Im Alleingang knackte ein Tiroler den Europot, gestern hat er sich gemeldet. Das Geld gibt es in vierWochen, dazu eine ausführliche Beratung.
NORBERT SWOBODA
Tja, viele träumen davon. Wenige werden es erleben. Ein Tiroler schon: 54,3 Millionen Euro wird er bald in seinen Händen halten. Denn er hat imAlleingang den Europot geknackt.
„Der Gewinner wird behandelt und beraten wie ein Lotto-Gewinner“, erklärt Günter Engelhart von den Österreichischen Lotterien die Vorgangsweise. Ab 80.000 Euro Gewinnsumme wird ein Großkundenbetreuer beim Gewinner vorstellig und bietet seine Hilfe an. „ImWesentlichen hört er nur zu. Er hört sich an, welche Wünsche der Gewinner hat und welche er sich erfüllen will. Man bespricht, wer was erfahren soll undwer keinesfalls etwas erfahren darf. Dann gibt der Berater Tipps, wie man sich verhält.“Der Berater ist entsprechend psychologisch geschult.
Denn zu bedenken gebe es vieles, wenn plötzlich 54 Millionen Euro zur Verfügung stehen. Wie vermeidet man, dass man sich verplappert? Wie verhindert man, dass gleich die ganzeUmgebung weiß, welch sagenhafter Reichtum plötzlich da ist?
„Gerade im ländlichen Raum wird man sich überlegen, ob man das Geld vor Ort auf die Bank einzahlt. Da geben wir Hilfe, wenn das Geld zum Beispiel besser im Wiener Raum untergebracht werden soll“, erläutert Engelhart.
Bis das Geld wirklich verfügbar ist, dauert es vier Wochen. „Da kann man sich schon über vieles klar werden.“Der Lotterieberater tritt allerdings nur beratend auf und erläutert Möglichkeiten, wie man sein Geld anlegen könnte. „Man weist auf die Möglichkeiten hin, aber es gibt keine Empfehlungen.“Das Geld selbst ist steuerbefreit. „Die Steuer wird schon vor dem Ausspielen abgezogen. Man kann sagen, für jeden Euro, den man spielt, werden 50 Prozent als Steuer abgezogen und der Rest wird auf die Ränge verteilt“, so Engelhart. Ratenzahlung gibt es keine, das Geld kommt also in einem Schub: „Wenn das jemand auf mehrere Konten verteilen will, geht das natürlich. Aber ausgezahlt wird alles auf einmal.“
Den Österreichern attestiert Engelhart, „vernünftige Gewinner“zu sein. Sehr, sehr selten komme es vor, dass jemand seinen Gewinn rasch verjuble. Die meisten spielen sogar weiter. Und warum auch nicht? Es gebe ja Leute, die schon zweimal den Sechser geknackt haben, versichert Engelhart.