Kleine Zeitung Kaernten

Verdacht auf Ebola: Kärnten ist gerüstet

Bei Krisengipf­el wurde Notfallpla­n erarbeitet. Ärzte und sogar Flughafenp­ersonalwur­den für den Ernstfall instruiert.

-

In Oberösterr­eich wurden schon zweiMensch­en mit Verdacht auf Ebola untersucht. Wie berichtet, hat sich dort der Verdacht, dass sich die Betroffene­n mit dem tödlichen Virus, das derzeit in Westafrika wütet, infiziert haben könnten, glückliche­rweise nicht bestätigt. Um für einen solchen Verdachtsf­all gerüstet zu sein, hat man mittlerwei­le auch in Kärnten einen Krisengipf­el abgehalten.

„Die Koordinati­on läuft über die Sanitätsdi­rektion der Landesregi­erung. Alle Einsatzkrä­fte wurden verständig­t, die Ärzte sind informiert“, sagt Landeshaup­tmannstell­vertreteri­n und Gesundheit­sreferenti­n Beate Prettner. Sogar das Personal am Flughafen in Klagenfurt wurde speziell instruiert. „Denn man geht davon aus, dass es, wenn es zu einer Einschlepp­ung kommt, am ehesten über den Flughafen passiert“, sagt Prettner.

Sollte einePerson mitVerdach­t auf Ebola also am Flughafen ankommen – sprich jemand, der sich vor Kurzem in der Region Westafrika aufgehalte­n hat und Anzeichen einer Krankheit zeigt –, tritt sofort der Notfallpla­n in Kraft. Das Gleiche passiert, wenn sich eine solche Person bei einem niedergela­ssenen Arzt, in einem Krankenhau­s oder beim Roten Kreuz in Behandlung begibt. „Dann wird ein Spezialfah­rzeug aus der Steiermark angeforder­t“, sagt Prettner. Bis zum Eintreffen des Fahrzeugs wird die Person an Ort und Stelle so gut wie möglich isoliert. Mit dem Spezialfah­rzeug wird der Patient dann direkt ins Klinikum Klagenfurt gebracht, wo auf der Abteilung für Pulmologie (Lungenfach­abteilung) eine eigene Infektstat­ion besteht. „Im Normalfall­werden dort meistens Tuberkulos­e-Patienten behandelt. Sollte ein Patient mit Verdacht auf Ebola hierherkom­men, wird die Station aber für diesen geräumt“, sagt Markus Rauter, erster Oberarzt an der Pulmologie. Diese Isoliersta­tion, die nur mit spezieller Kleidung betreten werden darf, hat man bisher auch schon bei anderen internatio­nalen Epidemien, wie EHEC oder H1N1, genutzt.

Der Patient, bei dem Verdacht auf Ebola besteht, wird Tests unterzogen. Die Laborwerte leitet das Spitalweit­er an ein Institut in Hamburg, das die Tests auswertet und die Ergebnisse zurückschi­ckt – und mit etwas Glück wird dann Entwarnung gegeben.

KARIN HAUTZENBER­GER

Newspapers in German

Newspapers from Austria