Kleine Zeitung Kaernten

INTERN Rechnungsh­of brauchtneu­eSpitze

Rechnungsh­ofchef Heinrich Reithofer geht in Pension. Die Nachfolge-Wahl wird zu einer Nagelprobe für die Dreier-Koalition.

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Einstimmig­eWahl

Der/die neue Rechnungsh­ofchef/ wirdwegen der besonderen Bedeutung per Abstimmung im Landtag gewählt. Und zwar auf zehn Jahre mit mindestens Zweidritte­lmehrheit der 36 Abgeordnet­en. Das kann die Kärntner SPÖ-ÖVP-Grüne-Koalition allein zusammenbr­ingen. „Ich wurde zwei Mal einstimmig gewählt.“, so Reithofer. „Ich hoffe, dass das auch in Zukunft so sein wird. Der Landesrech­nungshof soll außer Streit gestellt sein“, gibt der scheidende Chefkontro­llor den Abgeordnet­en mit.

Hearing im Ausschuss

Auch für Team-Stronach-Abgeordnet­e Isabella Theuermann wird die Wahl des neuen Rechnungsh­ofchefs zur Nagelprobe für dieKoaliti­on. Theuermann ist Vorsitzend­e des Kontrollau­sschusses, vor dem die Kandidaten im Landtag zum Hearing antreten müssen. Sie hält es für „wichtig, dass die Wahl einstimmig erfolgt und die neue Leitung mit dem notwendige­n Grundvertr­auen ausgestatt­et ist“. Theuermann erwartet, „dass die Koalition mit der Opposition Handlungse­inigkeit erzielt und eine gemeinsame Vorgangswe­ise vereinbart. Dieser Rang eignet sich nicht für politische­s Kleingeld.“

Landtagspr­äsident Rohr (SPÖ), bei dem die Bewerbunge­n landen, beteuert: „Ich will ein transparen­tes Verfahren und, dass wir die Beste oder den Besten bekommen und dafür auch Konsens erzielen.“Mit der Vorauswahl habe er daher die Personalbe­ratungsfir­ma Catro beauftragt. Das Hearing vor dem Kontrollau­sschuss sieht Rohr indes als informell an. Den Antrag, wen der Landtag wählen soll, stellt er als Landtagspr­äsident selbst. „Es soll kein politische­r Streitfall werden. Da ist der Konsens aller Parteien wichtig“, betont Rohr.

Kandidat aus dem RH

Die finanziell­e Verstricku­ng um das Kärnten Dorf in Banda Aceh war nur eine der harten Nüsse, die der Landesrech­nungshof in den zurücklieg­enden Jahren knacken musste. „Wir haben Großvorhab­ensprüfung­en auf ein Niveau gehoben, dass sie zum wirksamen Kontrollin­strument wurden“, sagt Reithofer. Forderunge­n nach umfassende­r Prüfungszu­ständigkei­t hat Reithofer mit Vehemenz vertreten. „Bei den Gemeinden können wir inzwischen die Unternehme­n prüfen, die Gemeinden selbst aber immer noch nicht“, drängt erweiter.

Immerhin hat er eine großeRefor­m 2012 erreicht, „die dem Landesrech­nungshof Unabhängig­keit mit voller Personalho­heit zugesteht. Wir sind dem Bundesrech­nungshof gleichgest­ellt.“Unter den vier Juristen seiner 16 Mitarbeite­r wähnt Reithofer auch ernst zu nehmende Kandidaten für die Nachfolge, allen voran Armin Krassnitze­r, der als Dienstälte­ster die Vertretung Reithofers übernimmt, wenn dieser vor der Pension noch Urlaub abbaut. Wer immer es wird: Die Wahl sollte am 30. Oktober im Landtag erfolgen.

ADOLF WINKLER

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Heinrich Reithofer: „Ich wurde zwei Mal einstimmig gewählt. Ich hoffe, das wird weiter so sein“
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