Treibacher Industrie will expandieren
Weniger Umsatz 2013, dafür neue Kaufpläne.
Die Treibacher Industrie AG beschäftigt sich heute noch damit, was den Erfinder der Glühbirne, Carl Auer von Welsbach, 1898 bewog, das Unternehmen zu gründen: mit Seltenen Erden. Dochdie Preise der Hightech-Metalle sind stark gesunken, weshalb das Traditionsunternehmen 2013 weniger umgesetzt und verdient hat. Der Umsatz schrumpfte von 450 auf 364 Millionen Euro. Das Betriebsergebnis ging von 88 auf 65 Millionen zurück. Der Jahresgewinn beläuft sich auf 50 Millionen - nach knapp 52 Millionen im Jahr davor.
Das volatile und rohstoffabhängige Geschäft fängt Kärntens größtes Chemieunternehmen mit Diversifizierung ab. Das größte Geschäftsfeld ist immer noch die Stahl- und Gießereiindustrie. Parallel werden Stoffe für die Poliermittel- undWaschmittelindustrie hergestellt. Die Bereiche Umweltkatalysatoren und Pharmaindustrie bedient man seit zwei Jahren - sie entwickeln sich gut.
Auch die Medizintechnik fassen die Treibacher-Vorstände Alexander Bouvier und Rainer Schmidtmeyer verstärkt ins Auge: Man entwickelt Hochleistungskeramik etwa für die Produktionvonkünstlichen Kniegelenken oder Zähnen - die dadurch härter, haltbarer und körperverträglicher sind als ihre Vorgängerprodukte.
Derzeit beschäftigt die Treibacher Industrie AG 400 Arbeiter und 300 Angestellte amStandort Althofen. „Das erste Halbjahr zeigt eine positive Entwicklung“, sagt Unternehmenssprecher Christoph Herzeg. Und ergänzt: „Wir sind aufWachstumskurs.“Nicht zuletzt, weil sich der Kauf der deutschen Leuchtstoffwerke Breitungen 2013 gelohnt hat, sehen sich die Treibacher nach weiteren möglichen Zukaufum. Breitungen macht mit 60 Mitarbeitern Leuchtstoffe für die LED-Industrie oder Displays - und bringt Synergien für die Kärntner Produktion. EVA GABRIEL
TREIBACH.
DONNERSTAG, 21. AUGUST 2014, SEITE 30